Rastatt (dpa/lk) – Um eine havarierte Tunnelbohrmaschine aus der Röhre in Rastatt holen zu können, fährt die Rheintalbahn ab dem heutigen Donnerstag an der Baustelle vorbei.
Planmäßig hat die Bahn die Arbeiten an einer neuen Streckenführung auf der Rheintalbahn an der Tunnelbaustelle in Rastatt abgeschlossen. Ab heute fahren die Züge nicht mehr oberhalb der Oströhre des Tunnels, in der die Bohrmaschine steckt, sondern auf rund 700 Metern auf dem fertigen Rohbau der Weströhre. „Für die Fahrgäste bedeutet die Änderung des Streckenverlaufs keinen Unterschied: Die Züge fahren wie gewohnt, die Fahrzeiten ändern sich nicht“, teilte die Bahn mit.
Am langen Osterwochenende hat die Bahn die Arbeiten an der 700 Meter langen Umleitungsstrecke abgeschlossen. Seit Karfreitag hatten Bahnreisende daher auf der Strecke zwischen Rastatt und Baden-Baden auf Busse als Ersatzverkehr umsteigen müssen. Unter anderem ließ die Bahn noch eine Lärmschutzwand bauen.
Nun soll eine etwa 200 Meter lange Baugrube über der Oströhre errichtet werden. Dann soll in offener Bauweise eine Tunnelvortriebsmaschine abgebaut werden, die seit 2017 einbetoniert ist. Damals waren Gleise über der Baustelle abgesackt und Arbeiter pumpten Beton auf 160 Metern Länge in die Röhre, in der noch die Tunnelbohrmaschine steckte. Der Verkehr auf einer Hauptverbindung zwischen den Nordseehäfen und Italien stand sieben Wochen still.
Mehrere bis zu sieben Meter hohe und insgesamt rund 800 Meter lange Schallschutzwände an der Baugrube sollen Anwohner und Anwohnerinnen vor Baulärm schützen, bis die Oströhre fertiggestellt ist. Zuvor ist bereits eine Lärmschutzwand an der Trasse gebaut worden. Vier Schienenschmieranlagen sollen zudem das Quietschen der Zugräder beim Durchfahren der Kurven verringern. Durch den Tunnel Rastatt sollen Züge künftig die Stadt unterqueren.