Karlsruhe/Budapest (pm/tk) – Die Studierenden der Hochschule Karlsruhe haben im Rahmen ihres Studiums einen Rennwagen gebaut. Damit sind sie bei der Formula Student auf dem Hungaroring auf Platz eins gefahren.
Nach den Erfolgen des Formula Student Teams der Hochschule Karlsruhe (Die HKA) in den vergangenen Jahren war die diesjährige Saison und Wettbewerbsteilnahme mit Spannung erwartet worden. Und nun war es soweit: Es war das erste Mal, dass das Team beim Wettbewerb in Ungarn teilgenommen hat. Mit dem höchsten vom Team je erreichten Punktestand (mehr als 900 Punkte) konnten sich die Studierenden der HKA in der Gesamtwertung in der Klasse der Verbrennungsmotoren den 1. Platz holen. Nach dem Sieg in Spanien im Jahr 2019 ist dies der größte Erfolg in der Geschichte des Teams. „Wir sind unglaublich stolz auf unsere Studierenden“, so Rektor Prof. Dr.-Ing. Frank Artinger, „die damit nicht nur hohe Fachkompetenzen unter Beweis gestellt haben. Sie haben mit Ausdauer und Leidenschaft an ihrem Projekt gearbeitet, alle Widrigkeiten wie Lieferkettenprobleme gemeistert und am Ende beim eigentlichen Rennen starke Nerven bewiesen – im Namen der gesamten Hochschule gratuliere ich dem Team High Speed Karlsruhe zu diesem außergewöhnlichen Erfolg!“
Der Wettbewerb unterteilt sich auf verschiedene Einzeldisziplinen und die Gesamtwertung ergibt sich aus den Ergebnissen der Einzeldisziplinen. Im Businessplan belegt das Team der HKA in Ungarn Platz 2, im Kostenplan Platz 1, im Designwettbewerb Platz 3 – und gewinnt damit in der Summe die statischen Disziplinen. Bei den dynamischen Disziplinen belegt das Team der HKA im Skid Pad – die Disziplin, in der das HKA-Team schon immer weit vorne lag – Platz 1, ebenso wie in Efficiency. Platz 4 wurde es im Autocross, Platz 8 in der Beschleunigung und in der Königsdisziplin – dem 22 km langen Ausdauerrennen – Platz 1. Damit hat das Team in der Summe auch die dynamischen Disziplinen für sich entschieden. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es ab heute weiter auf dem Hockenheimring, wo bis Sonntag, 21.08.2022, die Formula Student Deutschland ausgetragen wird.
Das Team der HKA besteht aus ca. 50 Studierenden aus den Studiengängen Fahrzeugtechnologie, Maschinenbau, Mechatronik, Elektro- und Informationstechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik und Medieninformatik. Innerhalb von neun Monaten haben sie ihren Rennwagen, den F-116, entwickelt, konstruiert und gefertigt. Dabei besteht die Hauptaufgabe des internationalen Konstruktionswettbewerbs darin, einen Rennwagen herzustellen, der für eine Produktion in Kleinserie geeignet wäre. Geschwindigkeit ist jedoch nur ein Aspekt, bewertet wird das Gesamtkonzept, zu dem auch die Beschleunigungs- und Bremsleistung sowie Konstruktion, Gewicht und die kalkulierten Produktionskosten zählen. Um also einen schnellen, wendigen, sicheren, sparsamen und zuverlässigen sowie kostengünstigen Rennwagen zu entwickeln, ist für die Studierenden eine genaue Projektplanung und Koordination samt Marketingstrategie, Business Plan und Cost Report notwendig. Gefragt sind demnach viele ingenieurspezifische Fähigkeiten wie auch umfangreiche Wirtschafts- und Marketingkompetenzen. Das Konzept hinter diesem Wettbewerb ist es, den Studierenden eine attraktive Möglichkeit zu bieten, das im Studium angeeignete Wissen in die Praxis umzusetzen.