Südwesten (dpa/svs) – Im vergangen Jahr sind so viele Menschen wie noch nie aus der katholischen Kirche ausgetreten. Deutschlandweit waren es über eine halbe Million Kirchenaustritte. Allein in Baden-Württemberg sind 81 500 Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten. Die Austrittswelle rollt nicht nur in der katholischen Kirche immer schneller. Auch die evangelische Kirche hat im vergangenen Jahr deutlich Mitglieder verloren.
Der Aderlass in der katholischen Kirche in Baden-Württemberg bleibt gewaltig. Im vergangenen Jahr sind mehr als 81 500 Menschen aus der Kirche im Südwesten ausgetreten, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Mittwoch in Bonn mitteilte. Das sind so viele wie noch nie.
In der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der drittgrößten in Deutschland nach Köln und Münster, kehrten 39 736 Christen der Kirche den Rücken. Insgesamt gehören dort noch 1,66 Millionen Menschen zur Kirche. Die Zahlen aus dem Erzbistum Freiburg übertreffen dies noch: Dort traten im vergangenen Jahr laut Mitteilung 41 802 Menschen aus der Kirche aus. Etwa 1,65 Millionen Katholiken leben hier im viertgrößten Bistum Deutschlands.
Die Austrittswelle rollt nicht nur in der katholischen Kirche immer schneller. Auch die evangelische Kirche hat im vergangenen Jahr deutlich Mitglieder verloren. Neben Kirchenaustritten sind Todesfälle Gründe für den Rückgang. Taufen, Eintritte und Wiederaufnahmen können dies bei Katholiken und Protestanten nicht ausgleichen.