Region (dpa/pm/mt) – Trotz der Energiekrise sieht Ministerpräsident Winfried Kretschmann keinen Grund zur Sorge vor Stromausfällen. „Die Bevölkerung muss keine Angst vor einem Blackout haben“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Mit Blick auf die Einigung der Bundesregierung auf den Weiterbetrieb der drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland schon gar nicht mehr. „Das kann man so gut wie ausschließen.“ Er wolle die Bevölkerung und die Wirtschaft beruhigen. „Da ist wirklich optimal vorgesorgt, dass es dazu nicht kommen wird.“ Die Gasspeicher seien gefüllt. Kretschmann schürte Zuversicht, dass man ordentlich durch den Winter kommen werde.
Sollte sich in der bevorstehenden kalten Jahreszeit die Energiekrise zuspitzen und der Ausfall von Strom- oder Gasversorgung wahrscheinlicher werden, ist eine gute Vorbereitung allerdings wichtig. Genau dafür hat die Stadt Karlsruhe ein neues Informationsangebot auf ihren Internetseiten eingerichtet. Dort finden Interessierte ab sofort eine zentrale Anlaufstelle für Fragen zu den Themen Energieengpass, Gasmangel oder Stromausfall.
Auf der Seite werden Hintergrundinformationen gesammelt und aufbereitet. Hierzu zählen beispielsweise die aktuelle Lage in der Region, der Zusammenhang zwischen Gasmangellage und Stromversorgung oder die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Gasversorgung. Breiten Raum im Serviceportal nehmen ganz konkrete Tipps und Handlungsempfehlungen ein. Hier geht es etwa darum was zu tun ist, wenn Strom oder Heizung tatsächlich ausfallen sollten und wie man sich auf dieses Szenario rechtzeitig vorbereiten kann. Für Verbraucher gibt es eine Checkliste dafür, welche Vorräte für den Ernstfall unbedingt erforderlich sind und eine Liste mit Notfall-, Bereitschafts- oder Störungs-Rufnummern. Hinzu kommen eine umfangreiche Sammlung mit Antworten auf häufig gestellte Fragen sowie weiterführende Links zu externen Informationsangeboten, beispielsweise des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Das Informationsangebot wird in den kommenden Wochen sukzessive ausgebaut.
Auch in der Stadtverwaltung laufen Vorbereitungen für verschiedene Krisenszenarien. Aktuell ist eine „Task Force“ mit der Aufgabe betraut, bestehende Pläne für unterschiedliche Lagen unter die Lupe zu nehmen und gegegebenfalls zu überarbeiten. Mit dem Aufbau der Seite geht auch ein Appell an die Bevölkerung einher, sich eigenverantwortlich vorzubereiten, die Empfehlungen des BBK umzusetzen und informiert zu bleiben. Zusätzlich ruft die Stadt dazu auf, auch an diejenigen zu denken, die in Krisensituationen eventuell Unterstützung brauchen, zum Beispiel aufgrund ihres gesundheitlichen Zustands oder Sprachbarrieren. Solidarität und ein soziales Miteinander sind unerlässlich, um alle Menschen in der Gesellschaft zu erreichen.
Parallel zu den Vorbereitungen auf eine eventuell eintretende Krise führen die Stadt Karlsruhe und die Stadtwerke ihre Aktivitäten im #EnergiePaktKA fort, mit dem Ziel 20 Prozent des Energieverbrauchs einzusparen und dadurch die Versorgungsnetze zu entlasten, damit es nach Möglichkeit gar nicht erst zu Ausfällen kommt.