Region: Trockenheit belastet Winzer - 2022 trotzdem gutes Jahr

21. August 2022 , 17:46 Uhr

Region (mt) – Die Wetterbedingungen im Jahr 2022 stellt die Winzer in der Region vor völlig neue Herausforderungen. Winzer Andreas Klumpp aus Bruchsal erlebt das gerade an seinem Weinberg.

Im Juli nur zehn Liter Regen

„Wir hatten in der Vergangenheit schon Jahre, die eigentlich zu trocken und zu heiß waren, wie 2018 2019. Verglichen mit den beiden Jahren ist 2022 eine absolute Katastrophe“, erzählt der Klumpp im Gespräch mit der neuen welle. „Wir hatten im gesamten Juli gerade mal zehn Liter Regen. Normal wären 50 bis 60 Liter gewesen.“ Die Trockenheit ist den Reben auch deutlich anzusehen. Die Blätter sind schon gelb und vertrocknet und die Beeren viel zu klein. Normalerweise setzt der Winzer außerdem Maispflanzen zu Begrünung ein. Mit denen soll die Verdunstung über den Boden gestoppt werden kann. Aber auch die Maispflanzen sind in diesem Jahr völlig vertrocknet. „Dementsprechend müssen wir da einfach in Zukunft mit Stroh nachhelfen, um die Verdunstung über den Boden quasi zu stoppen“, so der Winzer.

Mit Wasser nicht verschwenderisch umgehen

Alle Weinreben auf dem Berg zu Bewässern ist für Klumpp allerdings keine Alternative. „Das ist aus ethischer Sicht fast gar nicht tragbar. Letztendlich ist es so, dass wir ganz tief in den Boden müssten, um ans Grundwasser dranzukommen. Der Grundwasserspiegel sinkt nachweislich jedes Jahr und dementsprechend darf eigentlich mit der Ressource Wasser nicht so verschwenderisch umgegangen werden“, sagt der Weinexperte.

Klumpp erwartet trotzdem gute Weinqualität

Stattdessen müsse sich die Rebe selbst regulieren. „In südlichen Staaten funktioniert es auch. Da weiß die Rebe einfach: ‚Ich darf gar nicht so viel Trauben ausbilden, weil ich die Trauben irgendwann gar nicht mehr versorgen kann.‘ Und genau das ist der Lernprozess, den die Rebe jetzt gerade durchmacht. Wir können sie dabei eigentlich nur unterstützen.“ Bei Extremen sei das hingegen trotzdem schwierig. „Die Zukunft wird auf jeden Fall spannend, so viel kann ich schon mal sagen, weil natürlich diese Extreme uns wahrscheinlich auch in der Zukunft begleiten werden“, so Klumpp. Trotz der aktuellen Trockenheit erwartet der Winzer aber eine gute Weinqualität. „Wenn jetzt noch mal ein bisschen Regen kommt, dann wird der Wein 2022 eigentlich top.“

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