Rastatt/Freudenstadt (lk) – In diesem Jahr wird es keinen Weihnachtsmarkt im Schlosshof in Rastatt geben. Wegen Corona habe sich die Stadtverwaltung zu einer Absage entschieden. Seit Wochenbeginn gilt in Baden-Württemberg die höchste Alarmstufe. Auch der Weihnachtsmarkt in Freudenstadt ist endgültig abgesagt.
Eigentlich hätte der Rastatter Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag über den Weihnachtsmarkt debattieren sollen. Doch das Thema steht inzwischen nicht mehr auf der Tagesordnung. Die Stadtverwaltung gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass sie sich in diesem Jahr gegen die Durchführung der Schloss Weihnacht im Ehrenhof entschieden habe. Denn nach der aktuellen Verordnung des Landes Baden-Württemberg dürften maximal 100 Besucher in den Schlosshof gelassen werden. Damit wäre der Markt weder wirtschaftlich noch atmosphärisch, so eine Stadtsprecherin. Ursprünglich hatte die Stadt mit bis zu 500 Gästen geplant.
„Wir hätten der Bürgerschaft und den Gästen Rastatts so gerne diese stimmungsvolle vorweihnachtliche Veranstaltung an diesem wunderschönen Ort geboten. Aber die galoppierende Entwicklung der Infektionszahlen, auch in Rastatt, lässt uns leider keine andere Wahl“, betont Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch. Gesundheit gehe schließlich vor und es sei jetzt oberstes Gebot, die Infektionen in den Griff zu bekommen. Um in der Rastatter Innenstadt beim Einkaufen und Verweilen auch ohne Weihnachtsmarkt etwas Weihnachtsstimmung zu verbreiten und den Schaustellern Möglichkeiten zu bieten, hat der OB die Rastatter Wirtschaftsförderung beauftragt, sich Gedanken über Alternativen zur Schlossweihnacht zu machen.
Derweil steigen die Infektionszahlen im Landkreis Rastatt weiter an. Hotspot ist weiterhin der Stadtkreis Baden-Baden, aber auch in der Stadt Rastatt gehen die Zahlen steil nach oben. 59 weitere Fälle hat das Landratsamt Rastatt am Montag für den Landkreis Rastatt und Baden-Baden gemeldet. Der Sieben-Tage-Wert für den Landkreis Rastatt liegt mit 32,4 noch knapp unter dem ersten Warnwert von 35. Baden-Baden reißt mit 63,4 nach wie vor deutlich den zweiten Grenzwert von 50. Offenbar ist der Anstieg unter anderem auf einzelne Ereignisse, wie beispielsweise größere Familienfeiern zurückzuführen.
Weil die Landesregierung am Montag die dritte Pandemiestufe ausgerufen hat, gelten auch in Rastatt strengere Regeln. In der gesamten Fußgängerzone gilt jetzt eine Maskenpflicht – wer ohne Mund-Nasen-Schutz in der Post- und Kaiserstraße, sowie zwischen Rathaus und Kirche erwischt wird, muss mit einem Bußgeld über 70 Euro oder mehr rechnen. Außerdem gilt auch auf dem Rastatter Wochenmarkt an den Markttagen Dienstag, Donnerstag und Samstag eine Maskenpflicht. Schilder werden darauf hinweisen, zusätzlich gibt es regelmäßige Kontrollen.Maskenpflicht herrscht auch in den Rathäusern und Dienststellen. In der Gemeinde Durmersheim hat sich die Verwaltung bereits zu einem eingeschränkten Betrieb entschieden – dort kommen Bürger nur noch mit einem Termin ins Rathaus.
Und auch der Weihnachtsmarkt in Freudenstadt ist für dieses Jahr endgültig abgesagt. Der Verein Freudenstadt-Marketing hat sich wegen der steigenden Corona-Zahlen und wegen des finanziellen Risikos gegen eine Durchführung des Weihnachtsmarktes auf Deutschlands größtem Marktplatz entschieden. Was bleiben werde, sei die weihnachtliche Beleuchtung in Freudenstadt und die Adventskalender-Aktion.