Rastatt (pm/mt) – In Rastatt wurde der städtische Wasserbaueringenieur Jonas Mozer bei der Öffnung der Schleuse der Wasserkraftanlage in der Josefstraße mit einer riesigen Menge Müll überrascht. Fahrräder, Autoreifen, Baustelleinrichtungen, Fußbälle und jede Menge Plastikmüll zeigten sich am Donnerstagvormittag in der Murg, insbesondere zwischen der Badener-Brücke und der Ankerbrücke.
Um den Uferbereich entlang des Gewerbekanals in Rastatt auf seine Standsicherheit untersuchen zu können sowie das Gewässer von ansonsten unzugänglichem Unrat zu reinigen, hatte der städtische Kundenbereich Wasserwirtschaft in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Rastatt am Morgen plangemäß die Öffnung der Schleuse der Wasserkraftanlage an der Josefstraße veranlasst, damit der Wasserspiegel im Kanal absinkt. Beim Durchspülen des Wehrs setzten sich dann jedoch nicht nur Wasser und angestauter Schlamm in Bewegung, sondern auch allerlei versteckter Müll.
„Es ist erschreckend, wie viel Abfall sich im Gewerbekanal befindet“, stellte Mozer fest. „Uns war zwar bewusst, dass sich im gestauten Kanal einiges angesammelt hatte. Das konnte man auch schon vorher mit bloßem Auge sehen. Aber welch große Mengen an Unrat sich tatsächlich im Sediment noch zusätzlich befanden, damit hatten wir nicht gerechnet“, so Mozer. Da sich ein Großteil des Abfalls in den derzeit üppigen Wasserpflanzen zwischen den beiden Brücken verfangen hatte, wirkte die Abfallmenge auf den ersten Blick enorm.
Damit der Abfall nicht noch weiter die Murg hinabtrieb, war am Donnerstagvormittag Eile geboten. Mitarbeiter der Technischen Betriebe, der Stadtwerke und der städtischen Wasserwirtschaft fischten gemeinsam allen Unrat aus dem Wasser. Das extra ins Wasser gelassene Boot diente dem Einsatztrupp als provisorischer Abfalleimer. Von dort transportierten die Mitarbeiter der Technischen Betriebe in mehreren Fuhren den Müll auf die Deponie. Doch damit war die Arbeit noch nicht beendet. Denn auch der im abgelassenen Gewerbekanal verbliebene Unrat muss noch entfernt werden.
Damit es beim nächsten Öffnen der Schleusen nicht nochmals eine solch böse Überraschung gibt, werden bereits Überlegungen angestellt, Gitter oder Fangnetze einzusetzen, die zusätzlich zur ganzjährig betriebenen Rechenanlage der Wasserkraftanlage den Müll abfangen, berichtete Mozer. Gleichzeitig hofft er, dass das erschreckende Bild der vermüllten Murg auch bei einigen Bürgerinnen und Bürgern einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat und sie zukünftig achtsamer mit ihrem Abfall umgehen. Die städtische Wasserwirtschaft, die Stadtwerke sowie auch der sich an der Aktion ehrenamtlich beteiligende Angelsportverein Rastatt appellierten gemeinsam an die Allgemeinheit, mit der Umwelt schonender umzugehen und die Gewässer wertzuschätzen.