Rastatt/Baden-Baden (msch) – Auch der Landkreis Rastatt und die Kreisstadt Baden-Baden haben mit mit stark steigenden Corona-Fallzahlen zu kämpfen. Das Klinikum Mittelbaden ist auf weiter ansteigende Fälle vorbereitet. Das Gesundheitsamt Rastatt kann momentan aber nicht auf die Hilfe von Freiwilligen zurückgreifen.
Aktuell befinden sich im Klinikum Mittelbaden 25 Patienten, die positiv auf Corona getestet wurden. Zwei davon liegen auf der Intensivstation. Markus Kratz, der ärztliche Direktor des Klinikums stellt im Gespräch mit der neuen welle klar: „Das spiegelt eine Situation wieder, die das Infektionsgeschehen von vor 14 Tagen abbildet.“ Gründe liegen unter anderem in der sogenannten Inkubationszeit. Das ist die Dauer, die zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome liegt. Er rechnet damit, dass die Zahl der Corona-Patienten bald noch weiter ansteigt.
Das Klinikum hat aus diesem Grund eine Eskalationsstrategie entworfen. Dabei haben die Klinikchefs auf Erfahrungen zurückgegriffen, die sie in der ersten Corona-Welle im März und April gemacht haben. „Wir können problemlos bis auf 120 Betten erweitern, ohne Einschränkungen in anderen Bereichen hinnehmen zu müssen“, erklärt Katz. Während der ersten Welle lag die Belegung des Klinikums in Höchstzeiten bei 60 Patienten.
Die personelle Lage im Gesundheitsamt Rastatt ist nach wie vor angespannt. Die Behörde hatte in der vergangenen Woche erklärt, Probleme bei der zeitnahen Kontaktverfolgung von Infizierten zu haben. Stefan Biehl, Sozialdezernent des Landkreises Rastatt, spricht von rund 35 bis 50, in Extremfällen sogar 200 Kontaktpersonen von Erkrankten, die von Mitarbeitern des Gesundheitsamtes angerufen werden müssten. Seit vergangenem Montag helfen 13 Soldaten der Bundeswehr bei der Behörde aus.
Auf das gutgemeinte Angebot von Bürgern, freiwillig auszuhelfen, wird momentan aber nicht zurückgegriffen. „Wir reden hier von ganz sensiblen Daten mit denen umzugehen ist. Außerdem haben wir aktuell ohnehin so viel mit der Einarbeitung neuer Mitarbeiter zu tun. Wenn dann noch Freiwillige dazukommen, ist das einfach nicht zu leisten“, erklärt der Dezernent. Es sei aber durchaus denkbar, dieses Vorgehen zu einem späteren Zeitpunkt anzupassen.