Karlsruhe (pm/tk) – Black Lives Matter in Karlsruhe: Vor dem Amtsgericht steht ab heute ein Polizeihundeführer wegen des Vorwurfs des Rassismus bei einem Einsatz.
Die Antidiskriminierungsstelle Karlsruhe begleitet seit mehreren Monaten einen Fall, den sie als rassistische Polizeigewalt einstuft. Die Gerichtsverhandlung gegen den beschuldigten Polizeihundeführer beginnt heute vor dem Amtsgericht Karlsruhe. Die Tat ereignete sich am 26. Mai vergangenen Jahres in einer Sportsbar in der Karlsruher Innenstadt. Der betroffene Mann of Colour wandte sich im Nachgang an die Antidiskriminierungsstelle.
In der Sportsbar sah er sich dem Vorwurf eines Gastes ausgesetzt, ein Messer bei sich zu tragen. Die Polizei rückte daraufhin mit einer Einheit von acht Streifenwagenbesatzung an, darunter auch zwei Polizeihundeführer*innenstaffeln. Er sei dann laut eigener Aussage von den Polizeibeamt*innen aufgefordert worden, sich auf den Boden zu legen. Drei Polizeibeamten hätten ihn dann zu Boden gedrückt, einer habe sich auf ihn gekniet. Der Einsatz sei außerdem mit beleidigenden Kommentaren seitens der Polizei einhergegangen. Als er schon am Boden gelegen habe, sei ein Polizeihund auf ihn gehetzt worden, der ihm schwere Verletzungen am Arm zugefügt habe. Obwohl die Polizei festgestellt habe, dass er keine Waffe bei sich trug, sei er anschließend in Handschellen und mit heruntergedrücktem Kopf zum Krankenwagen geführt worden.
Aufgrund der schweren Verletzungen musste der Mann eine Woche im Krankenhaus bleiben. Da die Hundebisse zu einer Infektion führten, war mehrere Wochen die Einnahme von Antibiotika notwendig. Außerdem trug er schwere psychische Verletzungen davon.