Radiomann Elmar Hörig: "Und ab da war mein Leben komplett." 

17. April 2022 , 12:05 Uhr

Karlsruhe (dnw) – Martin Wacker trifft jeden Sonntag Promis aus der Region in der Martin-Wacker-Show. Diesmal ist der Radio- und Fernsehermoderator und Autor Elmar Hörig zu Gast. In den Achtziger- und Neunzigerjahren war er ein gefeierter Radio-Star. Bekannt wurde er durch seine Sendung „Elmi Show“ bei SWF3 später SWR3. Mit seinen Witzen und seiner Schlagfertigkeit, die vor nichts und niemandem Respekt hatte, machte er sich einen Namen und hat sich damit letztendlich auch wieder ins Aus geschossen. Denn im Frühjahr 1999 wurde er vom SWR gekündigt, nachdem er mehrere sexuelle Anspielungen und Witze über Schwule gemacht hatte. Mittlerweile ist er 67 Jahre alt und hat sein Buch „#Radiogott– voll auf den Sender“ rausgebracht.

Idee für Buch kam nach Unfall

Die Idee, ein Buch über sein Leben zu schreiben, hatte Hörig bereits vor 20 Jahren nach einem Unfall. „Ich lag im Krankenhaus und habe so über den Sinn des Lebens nachgedacht, habe aber nichts gefunden. Da habe ich gedacht, da könnte ich doch vielleicht mal mein Leben beschreiben.“ Danach hat er sich ans Werk gemacht und alles, was ihm passiert ist, niedergeschrieben. „Das Gröbste war ja schon passiert. 2001 ist der Unfall gewesen. Davor war das Chaos, bei dem ich aus allen Jobs rausgeflogen bin.“

„Mir hat es die ganze Kopfhaut weggerissen.“

Hörig hat an verschiedenen Punkten im Leben ziemlich großes Glück gehabt. Zum Beispiel bei einer Veranstaltung von seinem ehemaligen Arbeitgeber SWF3: „Da hatten die aus Bequemlichkeitsgründen in einen Türrahmen ein Stuhl stehen, wo man auf die Bühne konnte“, erzählt Hörig. „Nun ist man ja aufgeregt, wenn man ein bisschen öffentlich war. Draußen warteten 2000 Leute in Breisach.“ Völlig aufgeregt ist Hörig auf dem Stuhl gelandet, wurde nach oben gerissen und ist gegen den Türrahmen aus Stahl geknallt. „Mir hat es die ganze Kopfhaut weggerissen.“ Als Hörig aus der Ohnmacht erwacht ist, hat er einen Feuerwehrmann Badisch reden gehört: „Dann wusste ich nicht, wer ich war. Ich wusste nur, dass ich bin“, so der Moderator.

Radiokarriere beginnt in England

Den Anstoß für die Radiokarriere hat Hörig in England bekommen. Dorthin ist der Moderator seiner Lieblingsband gefolgt. „Ich war beatlesabhängig. Ich wollte da unbedingt mal hin gucken. Ich hatte das Glück, dass ich jemand getroffen habe, der mir eine Verbindung nach London verschafft hat. Dann bin ich ’74 da hingefahren und ohne zu wissen, was mich da erwartet“, erinnert sich Hörig im Gespräch mit der neuen welle. Eigentlich wollte der Moderator und damals leidenschaftlicher Musiker beruflich in eine ganz andere Richtung. „Ich wollte Popstar werden und bin als Radiomann zurückgekommen.“ Seine Cousine hat Hörig auf die Sendung Pop-Shop aufmerksam gemacht: „Das war wunderbar. Da kam ich drauf, dass so ein Sender überhaupt existiert“, so der Radiomann. „Da habe ich gedacht, das probiere ich.“ 1980 hat Hörig dann seine eigene Sendung im SWF3 moderiert.

George Harrison hat Hörig verzaubert

In seiner langjährigen Karriere beim Radio und Fernsehen ist dem 67-Jährigen vor allem die Begegnung mit einer Person in Erinnerung geblieben. „George Harrison war das Größte, was ich in meinem Leben erlebt habe“, so der Moderator. Der Musiker hat Hörig mit seiner besonderen Aura verzaubert und aus dem Konzept gebracht: „Ich habe mich vor lauter Aufregung verdrückt“, so der Radiomann „Dann dachte ich: ‚Hoffentlich nimmt das auf.‘ Ich habe das nicht mehr getestet, aber es hat aufgenommen. Ich war eine Stunde lang ganz alleine mit ihm. Das fand ich grandios. Und ab da war mein Leben komplett.“ Mehr Geschichten von Elmar Hörig und das ganze Gespräch mit Martin Wacker gibt es hier.

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