Karlsruhe (lk) – Die Stadt Karlsruhe bereitet sich momentan auf eine Querdenker-Demo in der Günther-Klotz-Anlage vor. Für Fronleichnam sind rund 1.500 Teilnehmer angemeldet worden. Ursprünglich sollten es sogar bis zu 5.000 gewesen sein.
Rund 1.500 Querdenker wollen am Donnerstag ab 13 Uhr eine große Kundgebung in der Karlsruher Günther-Klotz-Anlage abhalten. Auf selbst mitgebrachten Decken soll es mit ausreichend Abstand einen friedlichen Sitzprotest unter dem Motto „Finger weg von unseren Kindern! Wir setzen ein Zeichen, Herr Harbarth“ geben. Am Platz der Menschenrechte soll es eine Gegendemonstration mit etwa 200 bis 300 Teilnehmern geben. Im näheren Bereich der Günther-Klotz-Anlage sei eine Mahnwache mit mehreren hundert Menschen geplant. Das teilte Maximilian Lipp, Ordnungsamtsleiter der Stadt Karlsruhe, auf der wöchentlichen Pressekonferenz zur Corona-Lage mit. „Ansonsten gibt es noch eine Versammlung, die sich `Wissen statt Angst´ nennt, mit etwa 300 Teilnehmern. Die Veranstalter wollen sich explizit nicht als Gegenversammlung zur Querdenken-Demo verstanden wissen“, so Lipp weiter.
Zu der Kundgebung in der Günther-Klotz-Anlage habe sich laut Medienberichten auch der Querdenken-Gründer Michael Ballweg aus Stuttgart, sowie zahlreiche weitere Redner angekündigt. Zur Teilnahme wurde offenbar bundesweit in Telegram-Gruppen aufgerufen. Für ein komplettes Verbot der Kundgebung habe es keine rechtliche Grundlage gegeben, heißt es aus dem Karlsruher Rathaus. Stattdessen gebe es Auflagen, wie das Einhalten der Mindestabstände, außerdem gilt grundsätzlich die Maskenpflicht. Sollten diese Auflagen nicht eingehalten werden, könnte die Demo aufgelöst werden. Das Ordnungsamt und die Polizei werden am Donnerstag vor Ort sein und das Geschehen beobachten, mit wie viel Personal ist allerdings noch unklar.
Ursprünglich waren zu der Demonstration sogar 4.000 bis 5.000 Teilnehmer angedacht. Außerdem sollte es einen Aufzug durch die Innenstadt geben. Mit den Veranstalter seien Kooperationsgespräche geführt worden, wie die Versammlung durchführbar gemacht werden könne, sagte Ordnungsamtsleiter Lipp: „Eine Teilnehmerreduzierung auf 1.500 Personen, eine stationäre Versammlung und eine grundsätzliche Maskenpflicht, die nur dann nicht gilt, wenn die einzelnen Hausstände auf ihren Decken Platz genommen haben.“ Offenbar seien die Veranstalter auch nicht mit einem Eilantrag vor Gericht gezogen. „Bislang ist da nichts eingegangen.“
Karlsruhe Oberbürgermeister Frank Mentrup blickt eher gelassen auf die Veranstaltung – er sehe insgesamt eine zunehmende Entspanntheit bei der Thematik. „Mit der Anmelderin der Querdenker hier in Karlsruhe haben wir bislang keine negativen Erfahrungen gemacht“, sagte der OB. Zwar wisse man über die bundesweiten Aufrufe nach Karlsruhe zu kommen, den Verantwortlichen sei aber die begrenzte Teilnehmerzahl bekannt. „Anders als etwa bei der Querdenker-Demo in Rastatt gibt es in den Sozialen Medien auch keine Aufrufe, dass die Auflagen und Hygienemaßnahmen nicht wahrgenommen oder gar gegen sie verstoßen werden soll“, so Mentrup weiter. Er sehe aber ein gewisses Restrisiko, dass deutlich mehr als 1.500 Leute kommen. In dieser Situation komme es auf Fingerspitzengefühl an.