Karlsruhe/Stuttgart (pm/lk) – Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha und Innenminister Thomas Strobl pochen auf das Einhalten der Quarantänepflicht. Am Mittwoch und Donnerstag gibt es verstärkte Überprüfungen, ob sich Betroffene auch wirklich in der Selbstisolation befinden, so das Gesundheitsministerium in Stuttgart. Die Prüfer werden bei Bedarf von der Ortspolizei begleitet.
„Das Virus hat nichts von seiner Gefährlichkeit eingebüßt“, warnte Lucha. Strobl ergänzte, wer sich an die Hygieneregeln halte, Maske trage und Abstand halte, trage dazu bei, die Seuche zu stoppen. Die Einhaltung der Quarantäneverpflichtungen sei eine der unabdingbaren Voraussetzungen dafür, dass die Gesellschaft das Coronavirus wieder zurückdrängen und lokale Ausbrüche verhindern könne, erklärten die Minister.
Vor diesem Hintergrund kündigten Lucha und Strobl eine Schwerpunktaktion zur Überwachung der von den Gesundheitsbehörden verhängten Quarantänemaßnahmen in Baden-Württemberg an. Das Konzept sieht vor, dass die Kommunen – konkret die für die Überwachung des Infektionsschutzes zuständigen Ortspolizeibehörden – am Mittwoch und Donnerstag die Quarantäneverpflichtung verstärkt überprüfen werden. Sofern begründeter Bedarf besteht, kann im Einzelfall auf Ersuchen der Polizeivollzugsdienst die Maßnahmen der Ortspolizeibehörde zum Schutz der Bediensteten begleiten.
Allein im Stadt- und Landkreis Karlsruhe sind derzeit rund 1.900 Menschen in Selbstisolation. Die Ortspolizeibehörde Bruchsal führt daher flächendeckende Kontrollen der Quarantänepflicht in der Bruchsaler Kernstadt sowie den Ortsteilen durch. Dabei wird die Einhaltung der Quarantänepflicht überprüft, wobei der Schwerpunkt auf Infizierten und engen Kontaktpersonen liegt, die eine behördliche Quarantäneanordnung erhalten haben. Sowohl telefonisch als auch durch Besuche werden an beiden Tagen auch in den Städten und Gemeinden im Landkreis Rastatt sowie in der Stadt Baden-Baden die Haushalte überprüft, in der sich Personen in Quarantäne aufhalten müssen. Auch Reiserückkehrer werden in dieser Schwerpunktaktion in den Blick genommen. Im Enzkreis müssen 700 Menschen zuhause bleiben, weil sie positiv getestet wurden oder direkten Kontakt zu positiv Getesteten hatten. Daher wird es auch Kontrollen in Mühlacker und in Calw geben.