Baden-Baden/Bühl (pm/lk) – Heute kommt ein Prozess wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern in 180 Fällen vor das Landgericht Baden-Baden. Angeklagt ist ein 64 Jahre alter Mann aus Bühl.
Der Mann steht im Verdacht, sich in seinem Anwesen in Bühl und andernorts, über 14 Jahre lang an Kindern vergangenen zu haben. Insgesamt werden dem 64-Jährigen zwischen 2005 und 2019 rund 180 Taten zur Last gelegt. Opfer sollen laut Staatsanwaltschaft Baden-Baden ein Mädchen aus der Nachbarschaft sowie fünf Freundinnen seiner Enkelinnen gewesen sein. Die Mädchen waren zum Zeitpunkt der Taten zwischen 5 und 11 Jahre alt.
Teilweise kam es bei den Taten zum Eindringen in den Körper der Geschädigten, was als schwerer sexueller Missbrauch von Kindern bewertet wird. Daher stehen 165 Fälle von sexuellen Missbrauchs von Kindern, 14 Fälle von schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern und ein Fall von versuchten sexuellen Missbrauchs von Kindern im Raum. Der Beschuldigte schweigt zu den Taten.
Der nicht vorbestrafte Mann sitzt seit seiner Festnahme Anfang Juli vergangenen Jahres in Untersuchungshaft, damit er sich nicht noch an weiteren Mädchen vergehen kann. Die Taten wurden Anfang 2020 von einer inzwischen erwachsene junge Frau angezeigt. Die Ermittlungen in dem gestalteten sich besonders aufwendig, da etliche Kinder richterlich vernommen, Opferberichte erstellt und aussagepsychologische Gutachten eingeholt werden mussten. Für den Prozess ist zunächst ein weiterer Verhandlungstermin am Freitag angesetzt.