Karlsruhe (dpa/lk) – Im Winter 2017 soll ein mutmaßlicher Anhänger der Terrormiliz IS einen Anschlag mit einem Lastwagen auf die Karlsruher Eisbahn geplant haben. Die Bundesanwaltschaft hat nach mehr als zwei Jahren Prozess eine hohe Strafe gefordert. Am Montag hält die Gegenseite ihr Plädoyer.
Für mutmaßliche Anschlagspläne auf die Karlsruher Eislaufbahn in der Vorweihnachtszeit 2017 will die Bundesanwaltschaft einen möglichen islamistischen Terroristen lange hinter Gittern sehen. Der Anklagevertreter hatte vergangene Woche am Oberlandesgericht Stuttgart auf eine Freiheitsstrafe von acht Jahren und drei Monaten plädiert. Am Montaghat der Verteidiger das Wort. Er hatte zu Beginn des Verfahrens vor mehr als zwei Jahren die Unschuld seines damals 29-jährigen Mandanten beteuert.
Der soll nach dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt Ende 2016 mit zwölf Toten geplant haben, in ähnlicher Weise ein Jahr später einen Lastwagen in die Stände an der Eisbahn in Karlsruhe zu steuern und so viele Menschen umzubringen. Der Verteidiger hatte beim Prozessauftakt gesagt, der in Freiburg geborene Deutsche kurdischer Herkunft sei nie ein gewaltbereiter Islamist gewesen, praktiziere Mitmenschlichkeit und liebe die Freiheit und die Demokratie.
Die Bundesanwaltschaft ging laut einem Gerichtssprecher bei ihrer Strafforderung von der Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung, konkret des sogenannten Islamischen Staats, in sechs Fällen und in einem weiteren Fall von der Mitgliedschaft im IS aus. Darin sei der Plan mit erfasst, einen Anschlag auf die Stände rund um die Eisfläche auf dem Karlsruher Schlossplatz zu begehen. Der Prozess soll nach bisheriger Planung am 02. Dezember enden.
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