Baden-Baden/Kehl (pm/lk) – Kiloweise soll er mit Rauschgift gehandelt haben – heute beginnt der Prozess am Landgericht Baden-Baden gegen den 33 Jahre alten Mann aus Kehl. Ab Freitag stehen dann drei weitere Männer aus Rastatt und Baden-Baden vor Gericht, die sowohl Abnehmer als auch Lieferanten des Hauptangeklagten gewesen sein sollen.
Ab Dienstag steht vor dem Landgericht Baden-Baden ein 33-Jähriger aus Kehl. Dem einschlägig vorbestraften Mann wird illegaler Handel mit über 240 kg Marihuana, 45 kg Haschisch, 5 kg Amphetamin und 3,5 kg Kokain zur Last gelegt. Zwischen März 2020 und Mai 2021 soll er in 18 Fällen in Kehl, Offenburg, Baden-Baden und anderenorts die Drogen an- und weiterverkauft haben. Auf die Spur des mutmaßlichen Dealers sind die Fahnder durch französische und amerikanische Ermittlungsbehörden gekommen. Diese hatten Chatnachrichten aus Kryptomobiltelefonsystemen entschlüsselt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte durch Rauschgiftgeschäfte einen Bruttogewinn in Höhe von knapp 1,2 Millionen Euro erzielte.
Am Freitag beginnt dann der Prozess gegen drei weitere Männer, die mit dem Kehler gemeinsame Sache gemacht haben sollen. Ein 34 Jahre alter Mann aus Baden-Baden, ein 34-Jähriger aus Rastatt und ein ebenfalls 34-Jähriger mit Wohnsitzen in Baden-Baden und Wien sollen mit dem Hauptangeklagten und weiteren bislang unbekannten Personen Drogengeschäfte abgewickelt haben. Dabei sollen sie den Kehler sowohl mit Drogen beliefert, als auch Rauschgift von ihm abgenommen haben. Zwei von ihnen dienten dem Hauptangeklagten unter anderem als Drogenkuriere. Insgesamt mahnt die Staatsanwaltschaft 31 kleinere und größere Rauschgiftdelikte an.
Alle vier Männer befinden sich seit einer von LKA Baden-Württemberg und Staatsanwaltschaft Baden-Baden koordinierten Durchsuchungsaktion Ende Mai 2021 in Untersuchungshaft. Bei dem Einsatz wurden zeitgleich die Wohnungen der Verdächtigen in Baden-Baden, Rastatt und Kehl sowie in Wien durchsucht. Neben Drogen beschlagnahmten die Ermittler auch Bargeld, mehrere Fahrzeuge und wertvolle Uhren. Alle vier Männer sind in verschiedenen Justizvollzugsanstalten untergebracht und schweigen bislang zu den Vorwürfen. Gegen alle vier laufen weitere Ermittlungen, bei denen es auch um den Handel mit mehreren hundert Kilogramm Betäubungsmitteln aus dem Jahr 2019 geht.
https://www.die-neue-welle.de/display-news/polizei-zerschlaegt-drogenhaendlerring-rund-um-baden-baden-und-rastatt