Karlsruhe (dpa/dk) – Nachdem sie angekündigt haben, ab sofort keine Straßen mehr zu blockieren, werden Aktivisten der Letzten Generation kreativ. Am Mittwoch haben sie am Karlsruher Rheinhafen auf Kajaks protestiert.
Aktivisten der Letzten Generation haben sich mit Kajaks auf dem Rhein an der Einfahrt zur Raffinerie in Karlsruhe positioniert. Die zwölf Demonstranten hielten ein riesiges Stoppschild mit der Aufschrift «Stop – wegen Klimakatastrophe geschlossen» in die Höhe, wie das Polizeipräsidium Einsatz mitteilte. Die Protestaktion hatte zunächst keine Auswirkungen auf den Schiffsverkehr gehabt. Die Lage sei ruhig, sagte eine Polizeisprecherin
Dennoch griff am Nachmittag die Polizei ein. Neun Aktivistinnen und Aktivsten wurden auf ihren Kajaks mit Hilfe von Schlauchbooten der Wasserschutzpolizei an Land gezogen. Drei Teilnehmende der Blockadeaktion entzogen sich dieser Maßnahme, in dem sie auf die Dalben im Hafen kletterten. Zwei ließen sich nach einiger Zeit mit dem Polizeiboot freiwillig an Land bringen. Ein Aktvist hielt auf dem schmalen Pfahl aus und wurde schließlich gegen Abend von Polizisten dort runtergeholt. Während des Einsatzes war die Ein- und Ausfahrt in den Karlsruher Ölhafen für Schiffe bis ca.19.00 Uhr nicht möglich.
Die Letzte Generation erklärte: «Jeder Öltanker hier ist ein Brandbeschleuniger.» Seit Jahrzehnten verharmlosten fossile Konzerne die katastrophalen Konsequenzen ihrer Machenschaften und führen regelrechte Lügenkampagnen – und die Politik mache mit. Die Mineralölraffinerie Oberrhein in Karlsruhe ist eigenen Angaben zufolge Deutschlands größte Raffinerie. Bei ihr arbeiten rund 1100 Männer und Frauen. Für den Südwesten Deutschlands sei sie eine der wichtigsten Versorgungsquellen für Mineralölprodukte, schreibt das Unternehmen auf seiner Internetseite.