Baden-Baden (pm/mt) – Ab heute steht ein Priester der russisch-orthodoxen Kirche vor dem Landgericht Baden-Baden. Der Mann soll eine 16-Jährige vergewaltigt haben. Ausgerechnet die Eltern des Mädchens hatten den Mann zuvor um Hilfe gebeten, da es der Tochter nicht gut ging. Das hat er schamlos ausgenutzt. Kommende Woche Dienstag muss er sich vor dem Landgericht Baden-Baden verantworten. Bisher bestreitet der 48-Jährige die Tat.
Da das Mädchen unter psychischen Problemen litt, hatten die Eltern den Priester um Hilfe gebeten. Unter dem Vorwand, es handele sich hierbei um „Medizin“, soll sich der Angeklagte dann, gegen den erkennbaren Willen der 16-Jährigen, sexuell an ihr vergangen haben. Insgesamt soll es sich um 10 Übergriffe handeln. In einem dieser Fälle soll der Priester Gewalt angewendet und in einem weiteren Fall den Geschlechtsverkehr durchgeführt haben. Bereits am 12. August 2019 hatte die Staatsanwaltschaft Baden-Baden Anklage erhoben. Die sexuellen Übergriffe sollen zwischen März und Mai 2017 gewesen sein.
Nach Angaben einer Gerichtssprecherin machte der Angeklagte zunächst keine Angaben zu den Vorwürfen. Der Mann sei erst zwei Jahre vor den mutmaßlichen Missbrauchsfällen als Priester zur russisch-orthodoxen Gemeinde Baden-Baden gekommen, sagte deren Vorsitzender den „Badischen Neuesten Nachrichten“. Er sei vom Dienst suspendiert. Es sind zwei weitere Verhandlungstage am 27. Oktober und 9. November terminiert.