Karlsruhe (dpa/lk) – Im Tarifkonflikt bei der Post haben laut Gewerkschaft Verdi in Baden-Württemberg mehrere Hundert Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. Betroffen von den Warnstreiks waren den Angaben zufolge am Donnerstag die Briefverteilzentren Karlsruhe, Heilbronn und Mannheim sowie Teile der Brief- und Paketzustellung in mehreren Regionen.
Am späten Mittwochnachmittag hatte die Gewerkschaft bereits zu Aktionen in den Briefverteilzentren Reutlingen und Villingen-Schwenningen aufgerufen. Verdi sprach von insgesamt 800 Teilnehmern an beiden Tagen. „Die Beschäftigten hatten und haben in und durch die Pandemie eine erhebliche Arbeitsverdichtung zu schultern, der Post-Konzern will die dadurch erwirtschafteten Gewinne einbehalten“, sagte Landesfachbereichsleiterin Martina Dudek.
Verdi fordert für die rund 140.000 Tarifbeschäftigten eine lineare Erhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem verlangt Verdi für die Auszubildenden und Dual-Studierenden eine monatliche Erhöhung um 90 Euro. Die Gewerkschaft hatte bei den bisherigen Verhandlungen den Eindruck gewonnen, dass die Post nur Einkommensverbesserungen um 1,5 Prozent anbieten wolle. Die nächste Verhandlungsrunde ist am 21. und 22. September.
Auch in anderen Bundesländern gab es am Donnerstag Warnstreiks. Die Post sprach von bundesweit rund 2.100 beteiligten Beschäftigten und etwa 1,3 Millionen betroffenen Briefen und 130.000 Paketen. Es seien Maßnahmen getroffen worden, um die Auswirkungen für die Kunden so gering wie möglich zu halten, hieß es.