Karlsruhe (pol/bo) – Vermeintlichen Anlagevermittlern gelingt es seit einigen Wochen wieder vermehrt, mit dem Versprechen auf traumhafte und sichere Gewinne an das Geld von Anlegern zu kommen. Daher appellieren die Betrugsermittler der Kripo bei vermeintlich hochlukrativen Angeboten besonders misstrauisch zu sein und im Zweifel die Polizei zu verständigen.
Bürger im Landkreis Karlsruhe sollten derzeit besonders wachsam sein. Wie die Kriminalpolizei mitteilt, häufen sich in den letzten Wochen Betrugsfälle mit vermeintlichen Anlagenbetrügern. Das angelegte Geld ist dann meist weg. Die erste Kontaktaufnahme erfolgt laut Polizei in solchen Fällen meist unaufgefordert per Telefon, über E-Mail oder im Internet. Zumeist arbeiten die Betrüger aus dem Ausland mit falschen Rufnummern und geben beispielsweise vor, nur für kurze Zeit einem exklusiven Anlegerkreis Aktien oder Anlagen in Krypto-Währungen mit einem hohen Rabatt anbieten zu können. Aber auch über massenhaft versandte E-Mails oder durch Inserate im Internet wird geworben. In diesem Zusammenhang werden gerne auch die Namen von prominenten Personen des öffentlichen Lebens mit angeführt, die mit derselben Anlagemöglichkeit bereits Millionen Euro verdient hätten. Wenige Tage oder Wochen später würde man die Geldeinlage zu einem garantierten höheren Festpreis, also mit außergewöhnlich hoher Rendite, wieder zurücknehmen.
Die Opfer werden mit solchen Lockangeboten zu Geldüberweisungen ins Ausland verleitet. Die Betrüger lassen den Anlegern daraufhin gefälschte Anlage- und Renditebestätigungen per E-Mail oder Fax zukommen. Auch der anschließende Kontakt erfolgt ausschließlich übers Telefon, per E-Mail oder Fax. Zur Untermauerung richten professionell und häufig über sogenannte Call-Center agierende Betrüger oft aufwändige Webseiten im Internet ein, die Seriosität vermitteln sollen, so die Polizei. Hier können sich die Opfer einloggen und ihre vermeintlichen Finanzanlagen überwachen. Die Betrüger überzeugen oder drängen gar die Opfer in der Folge zu immer weiteren Einzahlungen. Vorgeschoben werden plötzlich eingetretene Probleme, etwa der Entrichtung von Steuern im Ausland oder unerwartet entstandene Notarkosten, die nur durch weitere Nachzahlungen auszuräumen seien. Das einbezahlte Geld ist in der Regel endgültig verloren und die Finanzanlagen existieren in Wirklichkeit nicht.
In den letzten Wochen haben bereits viele Geschädigte im Großraum Karlsruhe auf diese Art und Weise ihre kompletten Geldeinlagen, nicht selten im sechsstelligen Eurobereich, aber auch schon in Millionenhöhe verloren. Die Geldbeträge sind üblicherweise auch nicht mehr auffindbar und Täter werden aufgrund ihrer geschickten Verschleierungen ins Ausland nur selten ermittelt.
Daher appellieren die Betrugsermittler der Kripo zur Vorsicht.
Im Zweifel kann, bevor Geldbeträge bezahlt oder überwiesen werden, ein Anruf beim Betrugsdezernat der Kriminalpolizei Karlsruhe unter 0721 666-5301 einen drohenden finanziellen Schaden verhindern.