Karlsruhe (jl) Das ging schnell – am Mittwochnachmittag gab die Politik grünes Licht für die Wideraufnahme des Spielbetriebs in der 1. und 2. Fußballbundesliga und am Mittwochabend hat die DFL schon entschieden, dass es am Wochenende vom 15. bis 17. Mai wieder los geht. Die beiden Ligen werden mit dem 26. Spieltag weitermachen. Bis zum 30. Juni soll dann alles beendet sein – das bedeutet für die Profis eine deutlich höhere Belastung. Innerhalb von sieben Wochen müssen neun Spieltage ausgetragen werden. Nicht mit eingerechnet sind der DFB-Pokal und die Relegationsspiele.
Der KSC trainiert aktuell in kleinen Gruppen: „Wir haben immer noch kein Mannschaftstraining. Was für die Vereine und für die Trainier immer wichtig war ist, dass wir eine vierzehntägige Vorlaufzeit bekommen, bevor das erste Spiel dann wirklich beginnt. Ich glaube, dass diese vierzehn Tage Mannschaftstraining ganz wichtig sind vor dem ersten Spiel“, so KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer noch am Tag vor der Entscheidung. Dieser Wunsch hat sich jetzt wohl nicht erfüllt. Bis zum ersten Spiel wird dem Team nur eine knappe Woche bleiben. Allerdings ist auch noch nicht klar, ob Baden-Württemberg grünes Licht für das Mannschaftstraining gibt. Aktuell heißt es in der Verordnung für alle Vereine: Kein Mannschaftssport bis zum 15. Juni und dazu gehören auch die Teams der 1. und 2. Bundesliga.
Da die Regelungen von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind könnte eine Wettbewerbsverzerrung zur Ansprache kommen. Die 36 Clubs werden am Donnerstag nochmal mit der DFL sprechen. Dort soll dann genau geklärt werden, wie es nun weiter geht. An dem Starttermin nächste Woche wird sich aber wohl nichts mehr ändern.
Oliver Kreuzer sieht einem Start positiv entgegen, auch die Schutzmaßnahmen der DFL könnten gut umgesetzt werden: „Da sehe ich kein Problem. Das Hygienekonzept der DFL ist wirklich sehr gut. Das ist sehr detailliert manchmal sogar etwas kleinkariert, aber besser so als andersrum. Wenn sich da alle Vereine dran halten ist das auch bedenkenlos. Obwohl man ganz klar sagen muss und das sagt auch der DFB-Arzt Tim Mayer, eine hundertprozentige Garantie kannst du nicht liefern in der heutigen Zeit, aber es ist so ausgeklügelt dieses Konzept, dass man alles dafür tut, dass sich niemand infiziert.“
Neben dem Blick auf das Sportliche wird weiter versucht, die Planinsolvenz abzuwenden. Sollte das bis kommenden Freitag nicht klappen, dann kommt es zur außerordentlichen Mitgliederversammlung, bei der die Mitglieder für oder gegen eine Planinsolvenz abstimmen sollen. Nun haben die Supporters Karlsruhe e.V. in einem Schreiben an den Verein mehrere Anträge für die Mitgliederversammlung gestellt. Unter anderem ist dort die Rede von einer schlechten Information der Mitglieder über das hoch komplexe Thema Planinsolvenz. Daher fordern die Supporters bis Freitag den 8.05, allen Mitgliedern das entsprechende Infomaterial zur Verfügung zu stellen. Sollte das nicht passieren, fordert der Fan-Dachverband die Streichung des Mitgliedervotums zur Insolvenz.
Zudem steht unter Punkt drei der Antrag auf Nichtentsendung von Michael Steidl in den Beirat der KSC GmbH & Co. KGaA.. Dem Ehrenrat des KSC lag ein Befangenheitsantrag zur Person Verwaltungsratsvorsitzender Michael Steidl vor. Als Begründung geben die Supporters an: „Herr Steidl hat bereits einer Abstimmung im Beirat gegen die im Verwaltungsrat beschlossenen Entscheidungen votiert und sich gegen sein eigenes Gremium gestellt. Als Mitglieder fehlt uns in einer solchen wichtigen Entscheidung das Vertrauen in den Verwaltungsratsvorsitzenden Michael Steidl, dass dieser am Ende die Beschlüsse der MGV auch umsetzten wird.“ Zudem wird angekündigt die möglichen Beschlüsse der außerordentlichen MGV vom 15.05.2020 anzufechten und rechtlich prüfen zulassen.