Stuttgart (dpa/lsw) -Der Wohnungsbau leidet unter den steigenden Zinsen und den hohen Materialpreisen. Mit einer Prämie will das baden-württembergische Wohnungsbauministerium für fertiggestellte Wohnungen jetzt für den Turbo sorgen.
Das Bauministerium will angesichts der Krise beim Neubau von Wohnungen künftig eine Realisierungsprämie von 6000 Euro für jede fertiggestellte Wohneinheit zahlen. Voraussetzung sei, dass bei jedem Vorhaben mindestens 30 Prozent Sozialwohnungen vorgesehen seien, teilte die baden-württembergische Wohnungsbauministerin Nicole Razavi (CDU) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart mit. «Wir wollen mit der Realisierungsprämie erreichen, dass preisgedämpfte Wohnungen tatsächlich weiterhin gebaut werden.»
Mit der geplanten Prämie soll sowohl die Fertigstellung der Sozialwohnungen als auch die der frei finanzierten Wohnungen unter bestimmten Bedingungen belohnt werden. Die CDU-Politikerin sagte: «Wir knüpfen dies aber an die Anforderung, dass diese frei finanzierten Wohnungen über mehrere Jahre hinweg preisgünstig vermietet werden.» So könne man erreichen, dass zum einen der soziale Wohnungsbau nicht zum Erliegen komme und zum anderen zusätzlicher preisgünstiger Wohnraum entstehe.
Die CDU-Politikerin sagte: «Die Situation am Wohnungsbau ist derzeit katastrophal.» Die gestiegenen Kosten führten dazu, dass geplante Bauvorhaben zunehmend nicht mehr realisiert werden. Das betreffe sowohl den frei finanzierten als auch den sozialen Wohnungsbau. Es bestehe weiterhin ein sehr hoher Bedarf an bezahlbarem Wohnraum.