Plakate im Kreis Freudenstadt gegen Sexismus - "Catcalling" ist kein Kompliment

19. Oktober 2023 , 05:00 Uhr

Freudenstadt (pm/tk) – Hinterherpfeifen, Nachstarren, anzügliche Sprüche auf offener Straße oder übergriffige Nachrichten auf sozialen Medien wie „Hey, geiler Arsch!“ Das sind noch eher harmlose Beispiele für „Catcalling“ – darunter versteht man alle Arten der sexuellen Belästigung ohne Körperkontakt im öffentlichen Raum. Auch die berühmt-berüchtigten „Dickpics“.

„Catcalling“ ist sexuelle Belästigung

„Catcalling“ ist kein Kompliment, sondern verbale sexuelle Belästigung. Es reduziert Betroffene auf ihre angebliche sexuelle Verfügbarkeit. Es ist wichtig und notwendig, hier Zeichen zu setzen. Deshalb startet der Landkreis Freudenstadt eine Plakataktion, um auf dieses Thema aufmerksam zu machen und es in den Fokus zu rücken. Die Plakate werden an Schulen, Gemeinden, Vereine und öffentliche Einrichtungen verteilt. So soll nicht nur die Sensibilität für das Thema erhöht, sondern Betroffene und Zeug*innen sollen in ihrer Zivilcourage gestärkt werden.

Opfer sollen gehört werden

Bis Ende Mai 2024 sind alle Personen, die in der Region von „Catcalling“ betroffen waren, dazu aufgerufen, die „Catcalls“ über die regionale Mailadresse keinkompliment@kreis-fds.de oder den Instagram-Account catcalling_freudenstadt anonymisiert zu melden. Dabei sollte der Wortlaut des Catcalls sowie der Ort möglichst konkret genannt werden. Es spielt keine Rolle, wie lange das Erlebnis zurückliegt. Obwohl das Wort Catcalling ursprünglich nur verbale Belästigung meint, dürfen auch körperliche Übergriffe gemeldet werden.

Bundesweiter Aktionstag

Diese Meldungen werden gesammelt und am zweiten bundesweiten Aktionstag im kommenden Jahr, dem 14. Juni 2024, „kreiden“ regional organisierte Aktionsgruppen diese Übergriffe „an“, indem sie sie mit Kreide an dem Ort sichtbar machen, an dem sie stattgefunden haben. Im Landkreis Freudenstadt wird die Aktion unter Federführung der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Freudenstadt, Silke Finkbeiner und dem Arbeitskreis gegen sexualisierte Gewalt durchgeführt.

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