Stuttgart/Horb (dpa/lsw) – Während der geplanten Unterbrechung der Gäubahn im Zuge der Stuttgart 21-Inbetriebnahme will das Land ein besseres Angebot auf der Verbindung von Stuttgart nach Zürich und einigen Zulaufstrecken anbieten. Dies teilte das Verkehrsministerium am Freitag mit.
MEX zwischen Horb und Herrenberg
So werden im Großraum Stuttgart zusätzlich Metropolexpresszüge (MEX) eingesetzt. Damit würden die Kapazitäten erhöht und die Anzahl der Fahrten im Regionalverkehr im Vergleich zu heute deutlich verbessert. Ferner soll die S-Bahnlinie 1 im regionalen Schienenverkehr an Werktagen tagsüber von Herrenberg stündlich nach Horb am Neckar verlängert werden. Damit werde es weiterhin eine durchgehende, umsteigefreie Verbindung von Horb bis zum Stuttgarter Hauptbahnhof geben. Der Oberbürgermeister von Horb, Peter Rosenberger (CDU), sagte, mit der Metropolexpress-Strategie verbessere das Land den Schienenstandort für die Kommune deutlich.
Sperrung ab 2026
Die Gäubahn soll voraussichtlich Mitte 2026 mit dem geplanten Bau des Pfaffensteigtunnels unterbrochen werden, der künftig einmal die bestehende Strecke bei Böblingen mit dem Stuttgarter Flughafen verbinden soll. Bevor es zur Anbindung der Gäubahn an die Infrastruktur von Stuttgart 21 und den neuen geplanten Tiefbahnhof in der baden-württembergischen Landeshauptstadt kommt, soll ein Teil der Strecke gekappt werden. Die Unterbrechung soll bis 2032 gehen. Zwischenzeitlich sollen die Fahrgäste in Stuttgart-Vaihingen auf den Nahverkehr umsteigen, um zum neuen unterirdischen Bahnhof zu kommen. Die geplante Unterbrechung stößt auf heftigen Widerstand. Umweltverbände gehen vor Gericht dagegen vor.
Tunnel-Finanzierung sicherstellen
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann appellierte an Bund und Bahn, die Planung und den Bau des Pfaffensteigtunnels zügig voranzutreiben und die Finanzierung abzusichern. «Denn die Gäubahn ist nicht nur für den regionalen Schienenverkehr, sondern auch als internationale Nord-Süd-Verbindung von großer Bedeutung.»
Auch für den südlichen Teil der Gäubahn und die weiterführenden Bahnlinien sieht das nun vorgestellte Konzept Verbesserungen vor. Unter anderem sollen zwei zusätzliche Expresszugpaare das Fahrtenangebot zwischen Stuttgart und Singen am Morgen und am Abend verbessern.