Wildberg/Tübingen (dpa/lk) – Der Prozess um ein illegales Waffenlager in Wildberg im Kreis Calw wird heute am Landgericht Tübingen fortgesetzt. Angeklagt ist ein 37 Jahre alter Mann wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.
Am Mittwochmorgen wird der Prozess um ein illegales Waffenlager in Wildberg mit den Plädoyers der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung fortgesetzt. Der 37-jährige Angeklagte hatte bereits gestanden, zahlreiche Waffen und Munition gelagert zu haben. Als Grund gab er die Flüchtlingskrise 2015 an. Er habe sich wegen der Unruhen und möglicher Anschläge bedroht gefühlt. Mit den Waffen wollte er sich und andere für den Verteidigungsfall ausstatten.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Hauptangeklagten Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, das Sprengstoffgesetz und das Waffengesetz vor. Er soll neben Waffen und Munition auch einen selbstgebauten Sprengsatz sowie Chemikalien für die Herstellung weiterer Sprengsätze an mehreren Orten im Landkreis Calw gelagert haben. Die Polizei fand die Waffen, darunter auch Kriegswaffen, bereits im August vergangenen Jahres in der Wohnung des Angeklagten in Wildberg. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.
Seine 24 Jahre alte Lebensgefährtin wusste nach Angaben der Staatsanwaltschaft zumindest teilweise von den Waffen. Gemeinsam mit zwei 43 und 48 Jahre alten Männern soll sie nach der Festnahme ihres Partners einen Teil der Waffen in ein neues Versteck in Ostelsheim gebracht haben, damit die Polizei sie nicht findet. Der 48-Jährige wird verdächtigt, weitere Waffen in Magstadt im Landkreis Böblingen versteckt zu haben. Den drei Mitangeklagten wird daher Strafvereitelung vorgeworfen.
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