Stuttgart (dpa) – Die umweltschädlichen Chemikalien PFC, auch PFAS genannt, sind in der Natur kaum abbaubar. Forscher der Universität Stuttgart machen gerade einen neuen Anlauf, das Gift aus Boden und Grundwasser zu bekommen – mit einem Pilotprojekt im Kreis Rastatt.
Mit Aktivkohle gegen PFC
In einem Feldversuch in Hügelsheim wurde im Januar Aktivkohle in den Boden eines mit den Giftstoffen verunreinigten Ackers eingebracht. Ziel sei, dass sich die PFAS-Substanzen an die Aktivkohle heften, damit das Gift nicht so schnell ins Grundwasser weitertransportiert wird. In Mittelbaden belasten die giftigen per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS oder PFC) seit Jahren Grundwasser und Ackerland. Als Ursache gilt, dass bis Ende 2008 Kompost auf die Böden gebracht worden war, der mit giftigen Papierschlämmen versetzt war.
13 Messstellen
Ob die Methode Erfolg hat, sollen regelmäßige Proben an 13 Messstellen sowie spezielle Wasseranalysen zeigen. «Wir hoffen, so einen gangbaren Weg zu finden, die Schadstofffracht ins Grundwasser nachhaltig zu managen», sagte dazu Claus Haslauer, wissenschaftlicher Leiter der Versuchseinrichtung zur Grundwasser- und Altlastensanierung (VEGAS) an der Uni Stuttgart.
Vielversprechende Laborversuche
Das „PFClean“ genannte Pilotprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und läuft seit vergangenem Jahr. Dabei wird auch getestet, wie schädliche Stoffe durch Mikroorganismen abgebaut werden oder wasserdichte Wände die Chemikalien an bestimmten Stellen zurückhalten können. Auch in Reilingen südlich von Heidelberg seien Versuche geplant. Dort war in Löschschäumen enthaltenes PFAS in den Untergrund gelangt.