Pforzheim (pm/dk) – Die Klingel Gruppe in Pforzheim stellt ihren Geschäftsbetrieb vollständig ein. Diese Hiobsbotschaft haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute bekommen. Auch für die Stadt Pforzheim ist das ein großer Verlust
Der Betriebsrat des Unternehmens wurde heute über die geplante Einstellung des Geschäftsbetriebs informiert. Hintergrund ist, dass das Unternehmen in eine solche wirtschaftliche Schieflage geraten ist, dass ohne einen Investor die Fortführung des Unternehmens nicht mehr möglich ist. Aufgrund ebendieser Schieflage gab jedoch kein Investor ein Angebot ab, das ein Überleben des Unternehmens und den Erhalt der über 1.500 Arbeitsplätze ermöglicht hätte.
Der Betriebsrat teilt heute mit:
„Dass das Unternehmen in den letzten Jahren in immer unruhigeres Fahrwasser geriet, war zwar auch dem Betriebsrat bekannt. Wie prekär die Situation allerdings ist, ergab sich auch für den Betriebsrat in dieser Deutlichkeit erst, nachdem im Rahmen der im Mai angeordneten Insolvenz in Eigenverwaltung durch Einschaltung externer Berater eine transparente Beleuchtung der Unternehmenskennzahlen und eine ebenso transparente Kommunikation derselben gegenüber dem Betriebsrat erfolgte. Es ist unbegreiflich, wie vor diesem Hintergrund von Seiten der bisherigen Geschäftsleitung bislang wiederholt völlig realitätsfremde optimistische Zukunftsprognosen gemacht werden konnten.“
Die Gewerkschaft ver.di teilt mit, dass von der Aufgabe des
Geschäftsbetriebes mehr als 1.500 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen betroffen sind. Diese sind fast ausschließlich am Standort Pforzheim beschäftigt. Bald sollen schon die ersten Kündigungen erfolgen.
Der Betriebsrat ist überzeugt davon, dass die nunmehr zu treffenden schmerzhaften Einschnitte in dieser drastischen Form nicht notwendig geworden wären, wenn offen und ehrlich agiert und kommuniziert worden wäre, wie dies nach Einschaltung der externen Beratung der Fall war und rechtzeitig notwendige Maßnahmen ergriffen worden wären.