Pferzheim (pm/msch) – Die Pforzheimer Einzelhändler und Gastronomen ächzen unter dem Lockdown. Oberbürgermeister Peter Boch hat mit Mitgliedern des Gemeinderats einen Fünf-Punkte-Plan besprochen, der gute Bedingungen für die Zeit danach schaffen soll. Dafür ist Boch auch bereit, ordentlich Geld in die Hand zu nehmen.
Noch weiß niemand so genau, wann Einzelhandel und Gastronomie in Deutschland ihre Tore wieder öffnen dürfen. Doch wenn es soweit ist, möchte die Stadt Pforzheim gut vorbereitet sein. Darum hat Oberbürgermeister Peter Boch einen Fünf-Punkte-Plan zur Diskussion gestellt. Dieser soll optimale Rahmenbedingungen für die Widereröffnung des Einzelhandels und der Gastronomie schaffen. Dafür möchte der Rathauschef bis zu einer Million Euro in die Hand nehmen. Finanzielle Hilfe erhofft er sich außerdem von Land, Bund und der Europäischen Union.
Das letzte Wort in Budgetfragen hat allerdings der Gemeinderat. Aus diesem Grund hat Boch seine Vorstellungen bereits vorab gemeinsam mit den Vorsitzenden der Fraktionen und Gruppierungen des Gemeinderat besprochen. Auch der erste Bürgermeister Dirk Büscher, Stadtmarketingchef Oliver Reitz und Stadtkämmerer Konrad Weber sind bei dem digitalen Treffen anwesend gewesen. Der Oberbürgermeister sagte, dass es alle Fraktionen begrüßten, dass sich die Rathausspitze Gedanken zur Zeit nach dem Lockdown gemacht hätte. Allerdings müsste noch über einzelne Maßnahmen diskutiert werden. Angedacht sind derzeit fünf Bausteine.
So schlägt der Oberbürgermeister zur Unterstützung des lokalen Einzelhandels vor, dass Kunden, die nachweisen können, innerhalb von sechs Tagen mindestens 200 Euro in Einzelhandel und Gastronomie in Pforzheim ausgegeben zu haben, einen zusätzlichen Einkaufsgutschein im Wert von 20 Euro erhalten. Die 200 Euro können sich dabei aus mehreren Einzelkäufen zusammensetzen. Auch das Parken soll erleichtert werden, um mehr Kunden in die Innenstadt zu locken. In einem Zeitraum von vier Wochen könnten Menschen ihre Autos zwei Stunden lang mit Parkscheibe kostenlos in der Innenstadt abstellen. Boch gesteht aber ein, dass es beim Thema Parken noch größeren Diskussionsbedarf gebe. Das habe sich in den Gesprächen mit den Fraktionsvorsitzenden gezeigt.
Blumen und Pflanzen sollen zusätzlich die Innenstadt attraktiver wirken lassen. Die Stadt könnte dabei überzählige Bestände an Frühlingspflanzen bei Gärtnerei-Betrieben aufkaufen und ihnen so aus der Patsche helfen. Wegen des Lockdowns sitzen viele Betriebe noch auf zahlreichen Pflanzen, die sie nicht losgeworden sind. Um den aufgehübschten öffentlichen Raum optimal genießen zu können, kann sich der Oberbürgermeister vorstellen, den Einzelhändlern die Gebühren zur Außenbestuhlung zu erlassen. Zu verschiedenen Anlässen, wie Ostern oder Muttertag, könnte das Pforzheimer Stadtmarketing Blumen oder Waffeln in der Innenstadt verteilen, um noch mehr Besucher anzulocken.
Der Oberbürgermeister zeigte sich zuversichtlich, die verschiedenen Maßnahmen in den nächsten Wochen weiter zu konkretisieren und gemeinsam mit dem Gemeinderat zu verabschieden. „Auf das Ende des Lockdowns werden wir gut vorbereitet sein und unseren lokalen Einzelhändlern und Gastronomen beste Startvoraussetzungen für die Wiedereröffnung bieten“, verspricht der Rathauschef.