Pforzheim (mt) – Fellige Lebensretter: Die tierischen Mitglieder der BRH Rettungshundestaffel Nördlicher Schwarzwald e. V. Ihre Aufgabe ist es, vermisste Personen – typischerweise demenzkranke Menschen, weggelaufene Kinder, Unfallopfer oder suizidgefährdete Personen – zu suchen und auch zu finden.
„Man braucht auf jeden Fall den Willen, auch nachts um drei bei bescheidenem Wetter aufzustehen – auch wenn ich dann wieder bei der Arbeit sein muss“, erzählt der erste Vorsitzende der Rettungshundestaffel, Thomas Kälber. Die Arbeit ist ehrenamtlich und wird nicht bezahlt. Trotzdem lohne es sich. „Die Arbeit mit dem Hund macht sehr viel Spaß und dann hat man im Hinterkopf: Wenn mein Hund entsprechend ausgebildet und geprüft ist, dann ist er auch ein kleiner Lebensretter. Und das ist irgendwas, was man nicht mit Geld bezahlen kann“, erklärt Thomas stolz.
Jahrelang ist der Hundeführer schon mit dabei. In der Zeit hat er auch schon einiges erlebt. „Es gibt da so ein Fall, der mir immer wieder ins Gedächtnis kommt“, so Thomas. „Ein älterer Herr, den hat man vermisst und hat ihn auch mehrere Tage gesucht“, erzählt der Hundeführer weiter. „Wir hatten ihn dann auch noch lebend gefunden, aber leider ist er dann im Krankenhaus verstorben.“ Neben den vielen schlimmen Fällen gebe es aber auch positive Erinnerungen. „Die Oma Erna ist ein sehr gutes Beispiel. Das war ein großer Rettungseinsatz im Bereich Neckargmünd“, freut sich der Vorsitzende. „Die Oma Erna wurde lebend gefunden und der ging es zumindest auch Wochen danach immer noch sehr gut.“
Die Rettungshundestaffel trainiert aktuell zweimal die Woche. Die Hunde lernen in den Einheiten zum einen die Suche im Wald. Auf verschiedenen Geräten wird aber auch ihre Geschicklichkeit geschult. Über die Wintermonate liegt der Fokus der Ausbildung hingegen auf den Hundeführer. Erste Hilfe für Mensch und Tier, Kartenkunde, Orientierung im Gelände und das Verhalten an der Einsatzstelle steht dann auf dem Plan.
Bevor ein Vierbeiner bereit für den Einsatz ist, muss er vorher eine Begleithundeprüfung im Verband abgelegt haben. Darauf aufbauend kommt dann die Ausbildung zum Beispiel als Flächen– oder Trümmersuchhund in der Rettungshundestaffel. Die dauert in der Regel zwei bis drei Jahre und wird mit einer Prüfung abgeschlossen. Die Ausbildung selbst koste nichts, außer einen kleinen Mitgliedsbeitrag. „Dann erwarten wir natürlich auch, dass der Hund, wenn er ausgebildet ist, für Einsätze zur Verfügung steht“, so Kälber. Mehr Informationen zu der BRH Rettungshundestaffel Nördlicher Schwarzwald e. V. gibt es hier.