Pforzheim richtet Spielgruppen für ukrainische Flüchtlingskinder ein

30. März 2022 , 11:20 Uhr

Pforzheim (pm/mt) – Die Stadt Pforzheim will 200.000 Euro in die Hand nehmen, um bis zu 18 Spielgruppen für ukrainische Flüchtlingskinder einzurichten. Der Gemeinderat soll am kommenden Dienstag darüber entscheiden. „Wir wollen gerade den Jüngsten unter den Geflüchteten das Ankommen bei uns erleichtern“, fasst Oberbürgermeister Peter Boch die Idee zusammen. Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn betont aber auch, da es noch Wartelisten für reguläre Kitaplätze gebe, sei eine Integration der ukrainischen Kinder aktuell nicht möglich.

Schnell umsetzbare Förder- und Betreuungsangebote

Die Stadt setze daher laut Fillbrunn mit den Spiel- und Krabbelgruppen auf schnell umsetzbare Förder- und Betreuungsangebote, „die zwar keinen vollwertigen Ersatz für die Betreuung in einer Kindertagesstätte bieten, mit denen wir aber den jetzigen Bedarf unter den ukrainischen Geflüchtetenfamilien voraussichtlich abdecken können und vor allen Dingen schnell starten können.“ Konzeptionell sollen in der Regel etwa zehn Kinder an zwei bis drei Tagen in der Woche betreut werden.

Individuelle Förderung

„Beim gemeinsamen Spiel oder Basteln geht es um eine individuelle Förderung der Kinder“, so der Sozialdezernent. Eine Spielgruppe könne und solle auch im Sinne eines Eltern-Kind-Angebotes funktionieren. D. h. auch für die begleitenden Eltern/Mütter solle die Spielgruppe ein sicherer Ort sein und eine kurze Pause vom aktuell sehr herausfordernden Alltag bieten. Der Austausch mit anderen Eltern und Ehrenamtlichen und gegebenenfalls gemeinsame Ausflüge der Spielgruppe auf nahe gelegene Spielplätze böten dabei Möglichkeiten zur Begegnung und des Kennenlernens der Umgebung.

787 Flüchtlinge registriert

Insgesamt wurden mittlerweile über 787 ukrainische Geflüchtete in Pforzheim registriert. Der Großteil davon wohnt nach wie vor privat, weshalb es eine gewisse Dunkelziffer nicht gemeldeter Personen gibt. Das städtische Gebäudemanagement hat in den letzten Wochen verschiedenste Immobilien besichtigt und Angebote eingeholt. Zudem werden derzeit auch die Anmietung von Containern und potentielle Standorte dafür geprüft. Neben Eigentümern von Großimmobilien wurden auch Pensionen und Hotels kontaktiert. Informationen für Geflüchtete sowie Helfer gibt es hier gebündelt.

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