Pforzheim (pm/mt) – Übers Wochenende haben die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk Pforzheim das von der Stadt Pforzheim angemietete frühere Fitnessstudio auf der Wilferdinger Höhe für die Aufnahme Geflüchteter vorbereitet und mit insgesamt 80 Notbetten ausgestattet.
Damit das alte Fitnessstudio bezugsbereit ist, müssen vorher noch Sicherheitsleistungen beauftragt und die Unterkunft gereinigt werden. Das dauert noch mindestens bis zum Ende der Woche. Danach können dort – ähnlich wie in der Jahnhalle – übergangsweise bis zu 80 Menschen untergebracht werden, bis entsprechender Wohnraum zur Verfügung gestellt werden kann. Die Stadt Pforzheim sucht unter Hochdruck nach bewohnbaren Unterkünften. Selbst wenn die erfolgreich sein sollte, braucht es danach noch von der Anmietung bis zur Realisierung einiges an Zeit.
„Derweil mussten am Wochenende nur vereinzelt Menschen in der Jahnhalle aufgenommen werden“, berichtet Oberbürgermeister Peter Boch, „so dass sich dort aktuell 94 Geflüchtete befinden.“ Ein Teil der Personen, der dort vergangene Woche untergebracht worden war, habe bereits in die Unterkunft in der Paul-Löbe-Straße umziehen können. Die Belegung der Bergdorfhalle in Büchenbronn mit bis zu 65 Plätzen sei daher noch nicht notwendig geworden.
Insgesamt sind mittlerweile 970 ukrainische Geflüchtete in Pforzheim registriert. Viele davon wohnen nach wie vor privat, weshalb es eine gewisse Dunkelziffer nicht gemeldeter Personen gibt. Zudem erhalten derzeit 913 Geflüchtete aus der Ukraine Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, insgesamt ist damit bezogen auf die Gesamtzahl aller Personen im Leistungsbezug der Höhepunkt der Geflüchtetenkrise 2015/16 bereits überschritten. „An den Zahlen lässt sich auch ermessen, wieviel personelle Ressourcen aktuell in verschiedensten Bereichen der Stadt Pforzheim durch Krisenmanagement gebunden sind“, so Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn.
Der Dezernent stellt außerdem fest, dass es immer schwieriger werde, die Menschen aus der Jahnhalle sehr schnell in kommunale Wohnunterkünfte umzuziehen. „Anders als bisher dauert dies nun notgedrungen länger als nur zwei oder drei Tage.“ Der Bürgermeister bittet daher darum, „ehrenamtliche Aktivitäten sehr eng mit der Stadt abzustimmen, damit eine gleichmäßige Auslastung der kommunalen Unterbringungskapazitäten möglich ist.“ Auch sei es wichtig, dass eine gerechte Verteilung auf alle Kreise und Kommunen in Baden-Württemberg gelinge. Mit 94 Personen sei die Jahnhalle nach wie vor fast voll belegt, so dass die Belegung der Bergdorfhalle jederzeit notwendig werden könnte. Informationen für Geflüchtete sowie Helfer finden Sie hier gebündelt.