Pforzheim (dpa/lsw) – Der Mann saß sozusagen an der Quelle: In einer Trauringfabrik, in der tagtäglich Gold verarbeitet wurde, soll er die dabei anfallenden Goldspäne gestohlen, eingeschmolzen und weiterverkauft haben. Der Firma entstand ein Millionenschaden. Nun steht das Urteil bevor.
Im Prozess um den Diebstahl von mehr als 38 Kilo Goldspäne aus einer Pforzheimer Trauringfabrik werden am Freitag (9.00 Uhr) Plädoyers und Urteil erwartet. Vor der Außenstelle Pforzheim des Karlsruher Landgerichts steht ein 50 Jahre alter früherer Mitarbeiter der Firma. Er soll zwischen Sommer 2017 und Dezember 2021 immer wieder Goldspäne, die bei der Schmuckproduktion anfielen, aus der Firma geschmuggelt haben. Der Mann schaffte sie laut Anklage in eine Gartenhütte, wo er das Gold im Wert von fast 1,7 Millionen Euro einschmolz und später für insgesamt rund 1,1 Millionen verkaufte.
Dutzende Male soll es zu solchen sogenannten Abverkäufen gekommen sein. Der Vorwurf lautet nach Worten eines Sprechers der zuständigen Staatsanwaltschaft auf gewerbsmäßigen Diebstahl in 66 Fällen. Die Taten habe der Mann teilweise eingeräumt.