Baden-Baden (dpa/lsw) – In Baden-Baden gibt es neue PFC-Funde: Nach Angaben der Stadt wurde in zwei Proben von Gärten im Ooswinkel Spuren des Umweltgiftes nachgewiesen. Nun würden weitere Proben genommen und untersucht. Die Stadt empfahl vom Donnerstag Anwohnern von 27 Gärten vorsichtshalber, dort angebautes Obst und Gemüse vorerst nicht zu essen.
Der Ooswinkel in der Weststadt ist eine Siedlung nach Art der Gartenstädte. Der Stadt zufolge wurde auf einigen Grundstücken des Viertels vor etwa 20 Jahren Erde ausgetauscht, weil die ehemalige Arbeitersiedlung aus den 1920er Jahren auf dem Areal einer ehemaligen Mülldeponie erbaut worden sein soll. Nun seien in der ausgetauschten Pflanzenerde eines regionalen Komposthändlers in zwei Proben PFC-Spuren nachgewiesen worden. Untersucht worden sei die Erde, weil ein neuer Mieter Klarheit über das Erdreich haben wollte.
PFC steht für per- und polyfluorierte Chemikalien, die gesundheitsschädlich und in der Natur kaum abbaubar sind. Ein Umweltskandal rund um diese Stoffe bewegt Mittelbaden seit Jahren. Ein Unternehmen soll bis Ende 2008 PFC-verseuchten Kompost auf Felder vor allem in Baden-Baden und dem Kreis Rastatt gebracht haben. Die Schadstoffe gelangten später auch ins Grundwasser.
Weil die PFC-Problematik vor allem bei den Anwohnern noch viele Fragen aufwirft, hat das Landratsamt Rastatt eine Bürgerinformationsveranstaltung organisiert. Am 22. Juni um 18:30 Uhr können Interessierte in den Kreistagssaal des Landratsamtes kommen. Nach den verschiedenen Kurzvorträgen gibt es anschließend auch noch Infostände mit Experten für Fragen zu den Themen Trinkwasser, Lebensmittel und Landwirtschaft sowie Wasser und Boden.