Busse und Bahnen in Karlsruhe und Baden-Baden fallen aus

ÖPNV-Streik am Freitag - auch der Südwesten ist betroffen

29. Januar 2024 , 15:45 Uhr

Karlsruhe/Baden-Baden (dpa/dk) – Der Lokführerstreik bei der GDL ist gerade erst vorbei, da kommt auf Fahrgäste die nächste Herausforderung zu: Die Gewerkschaft Verdi ruft für kommenden Freitag zu Warnstreiks im ÖPNV auf. Auch der Südwesten ist betroffen – Busse, Straßen- und U-Bahnen sollen stillstehen.

In fast allen Bundesländern

Die Gewerkschaft Verdi hat für kommenden Freitag in fast allen Bundesländern zu ganztägigen Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aufgerufen. «Da jetzt in allen Bundesländern Tarifverhandlungen stattgefunden haben und ohne Ergebnis geblieben sind, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um mehr Druck auf die Arbeitgeber zu machen», teilte die stellvertretende Verdi-Bundesvorsitzende, Christine Behle, am Montag in Berlin mit. Auf Fahrgäste kommen damit an diesem Freitag erneut erhebliche Einschränkungen vor allem im Berufsverkehr zu. Erst an diesem Montag hatte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihren mehrtägigen Streik bei der Deutschen Bahn vorzeitig beendet. Dort gilt nun bis einschließlich 3. März eine Friedenspflicht. Im Nah- und Regionalverkehr sind Arbeitskämpfe von Verdi aber weiter möglich.

Auch in Karlsruhe und Baden-Baden

Verdi will am Freitag den Nahverkehr in sieben Städten im Südwesten bestreiken. Betroffen von dem Warnstreik sind neben den kommunalen Verkehrsbetriebe in Stuttgart, Heilbronn, Freiburg, Esslingen und Konstanz, auch Karlsruhe und Baden-Baden. Das teilte Verdi am Montag mit. Hier stehen aller Voraussicht nach etliche Bahnen und so gut wie alle Busse still. Noch ist nicht raus, welche Linien genau betroffen sind, wir halten euch aber natürlich auf dem Laufenden. Am Besten jetzt schon mal für kommenden Freitag eine Alternative suchen, wenn ihr mit dem ÖPNV unterwegs seid.

Verschiedene Forderungen

Außer in Bayern verhandelt die Gewerkschaft in allen Bundesländern parallel mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden über neue Tarifverträge für die Beschäftigten im ÖPNV. Von der Tarifrunde sind laut Verdi mehr als 130 kommunale Unternehmen in den Städten und Landkreisen sowie insgesamt 90 000 Beschäftigte betroffen. Bei der ersten Verhandlungsrunde vergangene Woche kam in keiner Region eine Lösung zustande.

Verhandelt wird zwar in allen betroffenen Bundesländern gleichzeitig. Inhaltlich geht es aber um sehr unterschiedliche Forderungen. In den meisten Ländern geht es um die sogenannten Manteltarifverträge. Sie regeln vor allem die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) etwa fordert Verdi unter anderem längere Wendezeiten, Urlaubsgeld und mehr Urlaub. «Die Belastung der Beschäftigten und die Personalnot im ÖPNV haben immer mehr zugenommen, der Arbeitsdruck wird immer größer», teilte die Gewerkschaft vor einigen Tagen mit. «Es müssen also schnell Lösungen gefunden werden, um eine Entlastung herbeizuführen.»

Unterstützung von Fridays For Future

Komplizierter läuft es in Brandenburg, Saarland Sachsen-Anhalt und Thüringen. Hier geht es auch um die Entgelte, also höhere Löhne und Gehälter. In Brandenburg will Verdi 20 Prozent, mindestens aber 650 Euro mehr für die Beschäftigten im Nahverkehr rausholen. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Unterstützt wird der Warnstreik von der Umweltbewegung Fridays for Future. «Wir alle brauchen einen verlässlichen Nahverkehr, mit dem wir sicher und günstig zur Arbeit, in den Club oder nach Hause kommen», teilte deren Sprecherin Darya Sotoodoh am Montag mit.

Anzeige
Baden-Baden Bahn Bus Karlsruhe Streik verdi

Das könnte Dich auch interessieren

14.10.2024 Warnstreiks bei der AVG - Chaos ist ausgeblieben Karlsruhe (dpa/tk) - Stell dir vor, es ist Streik - aber keiner geht hin! So wie heute bei der AVG! Die Gewerkschaft ver.di hat zwar alle Mitarbeiter zum Warnstreik aufgerufen, aber das große Chaos im Stadtbahn-Verkehr ist ausgeblieben. Die AVG-Mitarbeiter ging lieber zur Arbeit, als auf die Barrikaden. 25.04.2024 Einigung in ÖPNV-Tarifstreit - Weitere Streiks vom Tisch Stuttgart (dpa/tk) - Fahrgäste in Baden-Württemberg können aufatmen: Der Tarifkonflikt bei sieben kommunalen Verkehrsunternehmen ist gelöst. In der fünften Verhandlungsrunde in der Nacht zum Donnerstag sei ein Ergebnis erzielt worden, teilte die Gewerkschaft Verdi in Stuttgart mit. Streiks wie letzte Woche in Karlsruhe und Baden-Baden sind damit vom Tisch. 19.04.2024 Auch am Samstag noch ÖPNV-Streik in Karlsruhe Region (dpa/dk/svs) - Nächste Runde im Streikkarussell: Mit Rückenwind der Beschäftigten hat Verdi für Donnerstag und Freitag zu Ausständen im kommunalen Nahverkehr aufgerufen. Davon sind auch Abiturienten betroffen. In Karlsruhe fährt keine einzige Tramlinie und auch Busse fallen aus. 08.03.2024 Warnstreik der GDL trifft auch einige AVG-Stadtbahnen Karlsruhe (pm/dk) - Insgesamt 35 Stunden geht der Lokführerstreik bei der Deutschen Bahn. Die gute Nachricht: Linien der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) sind nicht betroffen. Dieser Streik trifft jedoch die S-Bahn-Linien der AVG. Ob eure Stadtbahn fährt oder ausfällt, lest ihr hier.