Notrufe immer häufiger missbraucht - fast 800 Fälle

11. Februar 2023 , 15:30 Uhr

Falsche Notrufe sind häufiger als je zuvor

Eigentlich sollen Notrufe nur in Notlagen abgesetzt werden – aber die Hilfenummern 110 und 112 werden immer häufiger missbraucht. In Baden-Württemberg zählte das Innenministerium für 2021 mit fast 800 Fällen den höchsten Wert seit 2017. Das sei im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 11,8 Prozent auf genau 786 Fälle, teilte das Ressort von Innenminister Thomas Strobl (CDU) anlässlich des Europäischen Tag des Notrufs 112 auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart mit. Die Aufklärungsquote sank im gleichen Zeitraum um 2,3 Prozent auf 69,5 Prozent. 2017 belief sich die Anzahl der Fälle noch auf 689. Auch für das Jahr 2022 deutet sich der Behörde zufolge ein Anstieg an.

Einsatzkräfte werden zu imaginären Einsätzen herbeigerufen

Mit der 110 wird der Notruf an das örtlich zuständige Polizeipräsidium weitergeleitet. Die 112 führt zur Feuerwehr und Rettungsdiensten. Ein typischer Missbrauch wäre ein Notruf zu einer vermeintlichen Schlägerei, die sich bei Ankunft der Streife als nicht existent herausstellt. Oder es werden unter der 112 Verletzte gemeldet, die es gar nicht gibt.

Falsche Notrufe sind eine Straftat

Der Missbrauch von Notrufen kann laut Innenministerium eine Straftat sein, die mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe geahndet werden kann. Bei vorgetäuschten Notfällen werden dem Ministerium zufolge Einsatzkräfte unnötig gebunden. Es könne passieren, dass sich Rettungskräfte bei nur vermeintlich erforderlichen Rettungsmaßnahmen selbst in Gefahr bringen. Eine Ministeriumssprecherin betonte: «Der Missbrauch von Notrufen gefährdet damit mittelbar auch tatsächlich in Not befindliche Personen, denen alle Hilfsmöglichkeiten zur Verfügung stehen sollen.»

Anzeige
Einsatzkräfte falsche Notrufe

Das könnte Dich auch interessieren

22.09.2024 Auto auf A5 bei Bruchsal in Flammen aufgegangen Karlsruhe (er24/jal) – Gegen 16.40 Uhr wurden die Einsatzkräfte zu einem Pkw-Brand auf die A5 zwischen Bruchsal und Kronau alarmiert. Im dortigen zweispurigen Baustellenbereich brannte ein Renault in voller Ausdehnung. Die Insassen konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen als sie während der Fahrt die Flammen bemerkten. 20.01.2024 2602 neue Sozialwohnungen in Baden-Württemberg im Jahr 2023 Region (dpa/jal) – Die Zahl der Sozialwohnungen in Baden-Württemberg ist auch 2023 leicht gestiegen. Nach einem Tiefstand im Jahr 2021 zählte das zuständige Wohnungsbauministerium Ende vergangenen Jahres 53.600 Sozialwohnungen. «Die von uns eingeleitete Trendwende hält in jedem Fall an, das ist sehr erfreulich», sagte Bauministerin Nicole Razavi (CDU) der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten» (Samstag). 15.12.2024 Einzelhändler hoffen auf Weihnachtsendspurt Region (dpa/jal) – Nach weitgehend stabilen Umsätzen im bisherigen Weihnachtsgeschäfts hofft der baden-württembergische Handel auf einen Endspurt bis zu den Festtagen. «Wir erwarten, dass der positive Trend sich fortsetzt und kurz vor Weihnachten seinen Höhepunkt erreicht», sagte Sabine Hagmann, die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW). Vor allem der 23. Dezember könne einen Schub geben, weil dann viele 13.12.2024 Langer Stau nach Auffahrunfall auf der A5 bei Karlsruhe-Nord Karlsruhe (ER24/dk) - Am Freitagnachmittag kam es auf der A5 in Fahrtrichtung Karlsruhe zu einem Auffahrunfall, der zu einem langen Stau führte. Der Unfall ereignete sich gegen 15:00 Uhr, kurz vor der Ausfahrt Karlsruhe-Nord, und involvierte drei Pkw.