Rastatt/Baden-Baden (pm/dpa/mt) – Im Kreis Rastatt wurden noch mehr mit PFC-belastete Äcker entdeckt. Durch die Untersuchungen im Frühjahr sind 30 weitere verunreinige Hektar gefunden worden. Laut Landratsamt sind damit insgesamt rund zwölf Prozent der Ackerflächen in Mittelbaden mit der Chemikalie verseucht.
Ursache des PFC-Skandals war ein Kompostbetreiber, der Ende 2008 PFC-verseuchten Kompost auf Felder vor allem in Baden-Baden und dem Kreis Rastatt gebracht haben soll. Die Schadstoffe gelangten später auch ins Grundwasser. Brunnen wurden geschlossen, bis heute laufen Prozesse. PFC sind in der Natur kaum abbaubar. Im Zusammenhang mit dem Skandal hatten sich Anfang Juni auch 17 mittelbadische Kommunen an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) gewandt und um Hilfe gebeten.
Nach der letzten Auswertung vom 31. Dezember 2020 hat das Umweltamt des Landratsamts Rastatt jetzt im Frühjahr 2021 weitere Ackerschläge auf Verunreinigung mit PFC untersucht. Bei diesen sind im Landkreis Rastatt 57 Hektar neu untersucht und 30 Hektar davon als verunreinigt eingestuft worden. In der Stadt Baden-Baden wurden keine weiteren Flächen überprüft. Nach derzeitigem Stand sind alle Verdachtsflächen erfasst. Im Sommer und Herbst 2021 wird das Untersuchungsprogramm fortgesetzt und die Flächenzahlen im Januar 2022 aktualisiert werden.
Erst am Montag hatte der Betriebsausschuss des Kreistages zwar für weitere Untersuchungen zur geplanten Erweiterung der Deponie in Gaggenau-Oberweier gestimmt. Als Standort für Erdaushub, der mit PFC-Stoffen belastet ist, soll sie aber nicht mehr in Betracht kommen. Einen endgültigen Beschluss fasst der Kreistag am 27. Juli.