(pm/tk) – Am Samstag hat der Neujahrsempfang der Stadt Pforzheim stattgefunden. Oberbürgermeister Peter Boch begrüßte im CongressCentrum Pforzheim rund 1.200 Bürgerinnen und Bürger. Der diesjährige Empfang stand unter dem Motto „Pforzheim klimafit“. Ein Schwerpunkt der Rede war die Verantwortung, die wir alle „auf vielen unterschiedlichen Ebenen“ übernehmen, um das Funktionieren unserer Gesellschaft sicher zu stellen.
In seiner Neujahrsansprache blickte der Oberbürgermeister zunächst auf ein bewegendes Jahr 2022 zurück und erinnerte an die Verantwortung, die die Stadt und Bürgerschaft infolge des russischen Angriffkriegs übernehmen musste. Über 1.700 Menschen aus der Ukraine fanden bereits in Pforzheim Zuflucht. „Weil so viele Bürgerinnen und Bürger sowie gemeinnützige Organisationen bereit waren, für sie Verantwortung zu übernehmen, konnte der größte Teil davon privat untergebracht werden“, bedankte sich Boch. Auch aus anderen Regionen der Welt suchen Menschen Schutz in Pforzheim, sodass die Stadt zur Unterbringung schon Hallen belegen musste. „Doch als Oberbürgermeister trage ich genauso Verantwortung für unsere Bürgerinnen und Bürger und insbesondere die Vereine und Schulen, die unsere Hallen für ihre Zwecke brauchen. Daher ist es für mich keine Option, dort weitere Notunterkünfte einzurichten.“ OB Boch warb erneut für eine Landes-Erstaufnahmestelle im alten Bader-Versandhaus in Brötzingen einzurichten.
Hinsichtlich der Bädersituation betonte Boch die Verantwortung gegenüber den Kindern, damit diese Schwimmen lernen können. In diesem Jahr beginne der Neubau des Bades in Huchenfeld, die Planungen für die Sanierung des Fritz-Erler-Bades laufen ebenso an wie die des Dillweißensteiner Bades. Hinsichtlich der Kontroverse um den Neubau des Emma-Jaeger-Bades appellierte Boch im Vorfeld der Sondersitzung am kommenden Dienstag, 17. Januar 2023, an die Stadträtinnen und -räte: „Lassen Sie uns nicht noch mehr Zeit verlieren, lassen Sie die schwimmsporttreibenden Vereine nicht noch länger ohne Hauptbad auf dem Trockenen sitzen, geben Sie unseren Kindern die Chance bald wieder im Emma Schwimmen zu lernen.“
Als „Mega-Herausforderung“ bezeichnete der Oberbürgermeister den Klimawandel. „Es ist eine existenzielle Herausforderung für die Menschheit insgesamt“, so Boch. Diese könne nur global gemeistert werden, und nur, wenn alle mitmachen. „Dafür tragen wir auch hier in Pforzheim Verantwortung.“ Über 4.000 Bäume im Rahmen der Aktion „Ein Kind, ein Baum“ habe die Stadt bereits gepflanzt und weite somit das Stadtgrün aus. Auch den Ausbau des Radwegenetzes möchte die Stadt weiter forcieren.
Um den Kampf gegen den Klimawandel aktiv anzugehen, treibe die Verwaltung den Ausbau der erneuerbaren Energien voran. „So wie es unsere Stadtwerke mit einer großflächigen Photovoltaik-Anlage auf dem alten Holzhofareal planen“, verkündete Peter Boch. Auch der Gemeinderat werde weiterhin Verantwortung übernehmen durch Beschlüsse wie dem Klimafolgenanpassungskonzept und der neuen Zielvereinbarung für ein gerechtes, klimaneutrales Europa des Europäischen Konvents der Bürgermeister.
Im Rahmen der Veranstaltung verlieh Oberbürgermeister Boch in Abwesenheit die Bürgermedaille an Gerold Vitzthum, Vorsitzender des NABU Pforzheim und Enzkreis, für sein über dreißigjähriges Engagement für Artenerhalt, Biodiversität und Naturschutz. Der Naturschutzbund war auch Spendenempfänger des Abends.