In Empfingen im Kreis Freudenstadt wird heute (11.00 Uhr) das Johannes Kepler Observatorium eingeweiht. Es beherbergt ein riesiges Teleskop, das bis zu zehn Zentimeter kleinen Weltraumschrott im All orten kann. Es ist das Highlight der Forschungseinrichtung, nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) das größte seiner Art in Europa für die Beobachtung von Objekten im Orbit. Es steht in einem 15 Meter hohen Rundturm mit drehbarer Kuppel. Sobald es Objekte erspäht, können Forscher mittels spezieller Laser die Flugbahn der umherirrenden Teile bestimmen und auch ihre Beschaffenheit ermitteln.
Die so gesammelten Daten und Informationen sollen dazu beitragen, Zusammenstöße etwa von Satelliten mit Weltraummüll zu vermeiden. Das Augenmerk der Forscher liegt dabei vor allem auf Objekten, die zwischen 400 und 2000 Kilometer von der Erde entfernt sind – also in einer Höhe, in der Satelliten die Erde umkreisen und sich auch die Internationale Raumstation ISS befindet. Diese hatte erst Ende April Weltraumtrümmern ausweichen müssen – nicht zum ersten Mal. Ein Zusammenstoß hätte die Station schwer beschädigen können.