Rastatt (dk) – Ländliche Regionen in der Prävention und Intervention gegen sexuelle Gewalt zu stärken- das ist Ziel des Landesprojekts „Starke Bündnisse gegen sexualisierte Gewalt“. Auch der Landkreis Rastatt ist mit dabei. Hansjörg Bayer vom Jugendamt Rastatt und Ulrike Fritsch von der Fachberatungsstelle Feuervogel erläutern, was konkret hinter diesem Projekt steckt und wie es umgesetzt wird.
„Unser Hauptziel ist es, überall, wo Kinder betreut werden – sei es in Kitas, Schulen oder Vereinen – Schutzkonzepte zu implementieren,“ erklärt Bayer. Diese Schutzkonzepte sollen sicherstellen, dass Kinder in allen Bereichen des Alltags gut geschützt sind. „Es geht uns nicht nur darum, neue Regeln aufzustellen, sondern auch darum, bestehende Netzwerke besser zu nutzen und Synergien zu schaffen,“ fügt Fritsch hinzu. Durch diese Maßnahmen sollen alle beteiligten Akteure wissen, wie sie im Verdachtsfall auf sexuelle Gewalt handeln müssen und wie sie effektiv zusammenarbeiten können.
Die Maßnahmen des Projekts sind weitreichend und beinhalten sowohl präventive als auch interventionistische Ansätze. Bayer erklärt: „Wir arbeiten auf zwei Ebenen: Zum einen stärken wir die Prävention, indem wir Schutzkonzepte in allen relevanten Einrichtungen einführen. Zum anderen entwickeln wir einen verbindlichen Handlungsleitfaden für Fachkräfte, der klare Schritte im Umgang mit Verdachtsfällen vorgibt.“ Dieser Handlungsleitfaden soll sicherstellen, dass Fachkräfte genau wissen, was in einem Verdachtsfall zu tun ist und wie sie Unterstützung erhalten können.
Ein wesentlicher Aspekt des Projekts ist die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren wie Schulen, Kitas und Vereinen. Bayer betont: „Wir möchten Akteure aus verschiedenen Bereichen zusammenbringen, um gemeinsame Lösungen zu finden und voneinander zu lernen.“ Diese Kooperation soll dazu beitragen, dass alle Beteiligten effektiv zusammenarbeiten und ein einheitliches Vorgehen etabliert wird.
Die ersten Schritte des Projekts zeigen bereits Erfolge: „Wir haben begonnen, viele Gemeinden und Einrichtungen zu erreichen und Schutzkonzepte umzusetzen,“ berichtet Bayer. Fritsch ergänzt: „Das langfristige Ziel ist es, den gesamten Landkreis abzudecken und sicherzustellen, dass Kinder überall gut geschützt sind.“ Die Zusammenarbeit und die Einführung der Schutzkonzepte sind dabei zentrale Elemente, um das Schutznetzwerk weiter auszubauen.