Karlsruhe/Stuttgart/Neuenburg (pm/dpa/lk) – Vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen baut Baden-Württemberg seine Teststationen für Urlaubsrückkehrer im Land aus. Seit Donnerstagmorgen können sich Reisende am Stuttgarter Hauptbahnhof auf das Coronavirus testen lassen. Von Freitag an sind Tests auch an der Rastanlage Neuenburg-Ost an der A5 möglich.
Seit vergangenen Samstag sind Teststationen an den drei Flughäfen in Stuttgart, Friedrichshafen und am Airport Karlsruhe/Baden-Baden in Betrieb. Seit Donnerstagmorgen können sich Reisende jetzt auch am Stuttgarter Hauptbahnhof auf das Coronavirus testen lassen. Von Freitag an sind Tests auch an der Rastanlage Neuenburg-Ost an der A5 möglich. Abhängig von zur Verfügung stehenden Ärzten sind weitere Stationen an einzelnen Autobahnparkplätzen und Bahnhöfen vorgesehen. „Wer aus einem Risikogebiet in Stuttgart ankommt oder umsteigt, kann und sollte sich testen lassen“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann. „Ich hoffe, viele Fahrgäste nutzen diese Gelegenheit: als Vorsorgemaßnahme und zur Vermeidung der Ausbreitung des Virus.“
Die Infektionszahlen steigen wieder: Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg bereits auf mindestens 38.165 gestiegen. Das sind 187 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium in Stuttgart mitteilte. Wegen der steigenden Infektionszahlen beschloss die Lenkungsgruppe der Landesregierung am Mittwochabend die Verschärfung verschiedener Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie. Wer in Bussen und Bahnen keine Maske trägt und dabei erwischt wird, muss künftig mindestens 100 Euro Bußgeld zahlen. Zuvor lag die Untergrenze bei 25 Euro. Die Obergrenze für Maskenverweigerer bleibt bei 250 Euro. Grund für die Verschärfung sei die „zunehmende und bisweilen mutwilligen Disziplinlosigkeit beim Befolgen der Maskenpflicht im ÖPNV“, teilte das Staatsministerium mit. Das Landesgesundheitsamt wurde gebeten, künftig wieder auch an Wochenenden und Feiertagen tägliche Meldungen über die aktuelle Zahl der Neuinfizierten an das Robert Koch-Institut zu geben.
Die Einrichtung der neuen Teststationen im Land war nötig, weil Urlauber aus Corona-Risikogebieten – zur Zeit etwa Serbien, Luxemburg oder die USA – sich seit Samstag bei der Rückkehr nach Deutschland auf das Virus testen lassen müssen. Das muss aber nicht direkt nach der Ankunft am Flughafen geschehen. Rückkehrer können den Test aber auch binnen 72 Stunden nach der Ankunft bei einem niedergelassenen Arzt oder einer Corona-Ambulanz nachholen. Tun sie dies nicht, droht ein Bußgeld in Höhe von bis zu 25.000 Euro. Kontrolliert wird die Einhaltung der Testpflicht aber nicht. Mehrere tausend Reiserückkehrer wurden bereits in den ersten Tagen getestet. Reisende, die nicht aus einem Risikogebiet zurückkehren, können sich ebenfalls kostenlos testen lassen.
Die neue Teststation am Stuttgarter Hauptbahnhof befindet sich neben dem Bahnhofs-Gebäude im Schlossgarten (in unmittelbarer Nähe des dortigen Biergartens). Hinweisschilder führen von den Gleisen direkt zur Teststation, diese wird täglich von 9 Uhr bis 1 Uhr betrieben. Die Teststation am Rastplatz Neuenburg-Ost wird täglich von 6 Uhr bis 22 Uhr betrieben.