Neue Sicherheitstechnik an öffentlichen Plätzen in Gernsbach und Karlsruhe

14. April 2021 , 11:37 Uhr

Karlsruhe/Gernsbach (dpa/lk) – Sachbeschädigungen oder Körperverletzung auf offener Straße – um solche Ereignisse besser im Blick zu haben, hat die EnBW eine Überwachungstechnik entwickelt, bei der das Geschehen datenschutzkonform nur als Schattendarstellung zu sehen ist. Wachleute könnten sich dann per Lautsprecher einschalten oder die Polizei rufen. Das Projekt „Safe Places“ wird jetzt schon auf dem Marktplatz in Gernsbach getestet und demnächst auch auf dem Karlsruher Europaplatz.

Sachbeschädigungen oder Körperverletzung auf offener Straße

In Baden-Württemberg hat die Polizei im vergangenen Jahr knapp 232.000 Straftaten im öffentlichen Raum gezählt. Darunter waren nach Angaben des Innenministeriums in Stuttgart mehr als 40.500 Fälle von Sachbeschädigung und über 25.000 „Aggressionsdelikte“ – hier erfasst die Statistik Fälle von leichter Körperverletzung bis Mord. Im Vergleich zu den Vorjahren entwickelten sich die Zahlen in den beiden Sparten insgesamt fallend.

„Safe Places“ wird in Gernsbach und bald auch Karlsruhe getestet

Um solche Ereignisse besser im Blick zu haben, entwickelt der Karlsruher Energieversorger EnBW eine Überwachungstechnik, bei der das Geschehen datenschutzkonform nur als Schattendarstellung zu sehen ist. Geschulte Mitarbeiter könnten sich dann per Lautsprecher einschalten und zum Weggehen auffordern oder die Polizei zur Hilfe holen. Das Projekt „Safe Places“ wird bereits unter anderem auf dem Marktplatz von Gernsbach und an einer Schule in Balingen im Zollernalbkreis getestet. Auch am Europaplatz in Karlsruhe will EnBW die Technik ausprobieren.

System arbeitet komplett datenschutzkonform

Es klingt ein bisschen nach „EnBW is watching you“: Doch Klarbilder liefert das System nicht. Man kann keine Personen oder Kleidung erkennen. Es wären nur neongrüne Schatten zu sehen, Merkmale wie Alter und Geschlecht kann das System ebenfalls nicht analysieren. Auch Tonaufnahmen werden keine gemacht. Sensoren erfassen Bewegungen und Lautstärke, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ausgewertet werden. Deutet etwas auf eine Schlägerei oder Vandalismus hin wie schnelle Bewegungen oder Lärm, gibt das System den Angaben nach die Information an die Mitarbeiter der Alarmempfangsstelle weiter. Die seien geschult und sollen eine Durchsage machen oder Ordnungskräfte zur Hilfe holen.


Foto: EnBW
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