Neue Schulschließungen in Pforzheim drohen - Grenzwert soll Inzidenz 165 werden

19. April 2021 , 15:23 Uhr

Region (dpa/lk) – Unmittelbar nach der Rückkehr vieler Kinder und Jugendlicher in ihre Klassenzimmer am heutigen Montag zeichnen sich wegen neuer Corona-Grenzwerte schon wieder zahlreiche Schulschließungen ab.

Präsenzunterricht nur unter 165er Inzidenz

Die Regierungsfraktionen von Union und SPD im Bund wollen ab einer Inzidenz von 165 nur noch Fernunterricht zulassen. Bisher hatte es geheißen, auch Kitas sollen dann geschlossen werden. Der neue Schwellenwert würde nach aktuellen Zahlen des Landesgesundheitsamts für Baden-Württemberg bedeuten, dass es in mehr als der Hälfte der 44 Stadt- und Landkreise nur Distanzunterricht geben darf. Derzeit liegen 23 Kreise über dem Wert, 10 weitere Kreise liegen nur knapp darunter. Bei uns in der Region knacken aktuell die Städte Speyer, Pforzheim, der Enzkreis sowie die Kreise Freudenstadt und Rastatt den neuen Schwellenwert von 165.

Schulstart mit Maske und negativem Testergebnis

Das neue Bundesinfektionsschutzgesetz mit dem neuen Grenzwert muss diese Woche noch vom Bundestag beschlossen werden. Heute waren hunderttausende Schülerinnen und Schüler nach über vier Monaten im Lockdown in ihre Klassenzimmer zurückgekehrt. Sie mussten Maske tragen, Abstand halten und ein negatives Testergebnis haben. Die Lockerung der grün-schwarzen Landesregierung ist hochumstritten, weil das Land mitten in der dritten Corona-Welle steckt. In 11 Kreisen blieben die Schulen größtenteils geschlossen, weil sie entweder schon drei Tage über der Inzidenz von 200 lagen oder kurz davor stehen. Darunter sind auch Rastatt, Stuttgart und Ulm.

Flickenteppich bei Schulen im Südwesten

Die Gewerkschaft GEW forderte die grün-schwarze Landesregierung auf, die Grenzwerte für die Kita- und Schulöffnungen schnell zu ändern. „Heute ist in Baden-Württemberg ein Flickenteppich entstanden. Ein Teil der Schulen ist zu, andere öffnen, obwohl überall die Virusmutation gleich gefährlich sind“, monierte GEW-Landeschefin Monika Stein. Die meisten Landkreise seien über einer 150er-Inzidenz. „Wir wollen alle so viel Präsenz wie möglich, aber zuerst gilt weiter: So viel Sicherheit wie möglich.“ Die Lehrerverbände hatten sich dafür eingesetzt, nur bis zu einer Inzidenz von 100 Präsenzunterricht anzubieten.

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