Bruchsal (pm/svs) – Das traditionsreiche „Gasthaus zum Bären“ in unmittelbarer Nähe zum Schloss Bruchsal muss vorübergehend schließen. Die Pächterfamilie kann das Restaurant krankheitsbedingt nicht mehr weiterführen. Deshalb sind die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ab sofort auf der Suche nach einer adäquaten Nachfolge.
Familie Machauer ist seit vielen Jahren Pächter und muss den Pachtvertrag für das traditionsreiche Gasthaus krankheitsbedingt beenden. Der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Michael Hörrmann, erklärt: „Wir bedauern sehr, dass sich unsere Pächter gezwungen sehen, den ‚Bären‘ zu schließen. Das Gasthaus war immer ein Glanzstück unter den 19 verpachteten Gastronomiebetrieben der Staatlichen Schlösser und Gärten. Und Herr Machauer war ein überzeugender Botschafter für Bruchsals kulinarische Kompetenz.“ Hörrmann, der seinen Pächtern das volle Verständnis seitens der Staatlichen Schlössern und Gärten entgegenbringt, ordnet weiter ein: „Die Schließung hat nichts mit der anstehenden Pachtverlängerung zu tun. Wir hätten mit der Familie Machauer gern und jederzeit die gute Zusammenarbeit fortgesetzt.“
Im „Bären“ trifft gute deutsche Küche auf moderne Akzente: Das Restaurant zählt seit langem zu den Topadressen in Bruchsal und der Region. Auf der Speisekarte standen bislang saisonale Köstlichkeiten, wobei der Fokus bewusst auf Regionalität und Nachhaltigkeit gelegt wurde. Die Staatlichen Schlösser und Gärten sind nun auf der Suche nach einem neuen Pächter, der das Gastronomiekonzept in vergleichbarer Weise weiterführt: „Das ‚Gasthaus zum Bären‘ soll möglichst bald wieder mit einem guten gastronomischen Angebot öffnen – das ist unser Ziel,“ erläutert Michael Hörrmann.
Seit über hundert Jahren ist das Gasthaus, das in unmittelbarer Nähe zum Schloss Bruchsal steht, im Besitz des Landes Baden-Württemberg. Zuletzt hatte das Land umfangreiche Umbauarbeiten mit einer neu konzipierten Küche, einer komplett neuen Entlüftungstechnik und zusätzlichen Elektrogeräten durchgeführt. Für die gesamte Modernisierung sind 350.000 Euro investiert worden. Gebaut wurde das Gebäude im Jahr 1840, als „Hetterich’sches Bierhaus“ mit Brauerei und Kegelbahn. Seit 1854 trägt der Gasthof den Namen „Zum Bären“. Den Luftangriff vom 1. März 1945 überstand das Gebäude fast unbeschadet. In den sechziger Jahren wurden die Nebengebäude mit der Kegelbahn aufgrund des neuen Straßenverlaufs abgerissen.