Nach der Hitze das Unwetter - die neue welle-Region weitgehend verschont

12. Juli 2023 , 04:37 Uhr

Heftige Unwetter haben am Dienstagabend zuerst den Osten Frankreichs getroffen und sind dann in den Südwesten Deutschlands weitergezogen. In der Bodensee-Region wurde vor extremem Unwetter der höchsten Warnstufe 4 gewarnt. Ein Polizeisprecher in Ravensburg sagte am Abend, die Einsatzlage sei nicht überschaubar, weil ständig Notrufe eingingen. In Allensbach bei Konstanz wurden vier Personen auf einem Campingplatz von umstürzenden Bäumen verletzt. Der Bahnverkehr zwischen Konstanz und Radolfzell musste aufgrund einer beschädigten Oberleitung vorübergehend eingestellt werden.

Sturm tobt im Süden

Auch in der Region rund um Reutlingen mussten Polizei und Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. «Bei uns geht es wirklich rund», berichtete ein Polizist am Abend in Reutlingen. Es seien viele Bäume umgeknickt und Dächer abgedeckt worden. Zudem gab es wegen des Sturms mehrere Verkehrsunfälle. Gegen 23 Uhr gab der Deutsche Wetterdienst weitgehend Entwarnung für Baden-Württemberg und die Gewitter zogen weiter Richtung Bayern.

2,5 cm dicke Hagelkörner

Zwischen Straßburg und Karlsruhe hat es am heftigsten den Ortenaukreis erwischt. Dort kamen Starkregen und dicke Hagelkörner runter. Straßen wurden überschwemmt und in Willstätt fiel ein Baum auf einen Kirchenanbau. Im Kreis Ludwigsburg schlug ein Blitz in ein Haus und setzte es in Brand. Der Rest der Region erlebte eine spektakuläre Lichtshow am Himmel und – nach der Hitze – erfrischende Winde.

Schäden in Frankreich

In Frankreich hatte das Unwetter zuvor gewütet. In Dijon stürzte die Decke eines Supermarktes ein, in Vichy wurden 30 Bäume entwurzelt. Aus verschiedenen Orten der Region verbreiteten Einwohner Fotos großer Hagelkörner, die mit den Sturmböen herunterkamen, berichteten der Sender BFMTV und die Zeitung «Le Parisien». Menschen kamen zunächst nicht zu Schaden. In Dijon und Mulhouse wurden Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von über 100 Kilometern pro Stunde registriert. Die französische Bahn stellte auf einigen Strecken aus Sicherheitsgründen den Verkehr ein.

Hitze im Südwesten

In Bayern und Baden-Württemberg war es am Dienstag vor den Unwettern zuvor am heißesten in Deutschland gewesen. Meteorologin Ursula Papassimeon vom Deutschen Wetterdienst (DWD) sagte, mit 37,2 Grad sei in Möhrendorf-Kleinseebach (Bayern) die Spitzentemperatur gemessen worden. In Lahr/Schwarzwald und Notzingen (beide Baden-Württemberg) zeigten die Thermometer laut DWD 37,0 Grad.

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