Stuttgart (dpa/mt) – Nach dem deutschlandweiten Stopp aller Impfungen mit AstraZeneca am Montag müssen die Impfzentren im Südwesten kurzfristig umdenken. Grund für das Vorgehen sind befürchtete Nebenwirkungen.
In den beiden Impfzentren im Landkreis Karlsruhe sind nun nur noch 24 statt 60 Menschen je Schicht im Einsatz, sagte der Leiter der zwei Impfzentren im Kreis, Dieter Hassler. In den beiden Zentren waren täglich je 300 AstraZeneca-Dosen verimpft worden. Im Impfzentrum Calw wurde komplett auf Einschichtbetrieb umgestellt, nachdem zuvor an zwei Tagen pro Wochen zwei Schichten im Einsatz waren. Statt 3000 würden hier nur noch 570 Impfungen pro Woche verabreicht, sagte eine Sprecherin am Dienstag.
In Göppingen erhielten die Menschen, die am Dienstag AstraZeneca hätten bekommen sollen, stattdessen eine Impfung mit Biontech. Das sei aber nur deswegen möglich gewesen, weil es eine kleine Reserve des Vakzins gegeben habe, hieß es. Hassler betonte, es sei wegen des generellen Impfstoff-Mangels nicht möglich, einfach auf einen anderen Impfstoff umzusteuern.
Insgesamt fallen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Baden-Württemberg durch den Stopp von AstraZeneca im Schnitt täglich rund 15.000 Impfungen weg. Die Impfkampagne hat damit auch im Südwesten einen herben Rückschlag erlitten. „Es bleibt uns einfach nichts erspart. Alles, was schief gehen kann, geht schief“, sagte dazu Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag im SWR.