Karlsruhe/Rheinstetten (pol/lk) – Zehn Tage nach der Amokfahrt durch Rheinstetten und Karlsruhe sucht die Polizei weitere Geschädigte und Zeugen. Ein 48-Jähriger war mit Vollgas durch die Innenstadt gebrettert, hat mehrere Passanten gefährdet, Autos geklaut und wurde erst auf der Autobahn bei Emmendingen gestoppt. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Die Polizei hat eine sechsköpfige Ermittlungsgruppe eingesetzt. Die ist aktuell auf der Suche nach Zeugen und Geschädigten. Insbesondere sind die Ermittler auf der Suche nach einer etwa 20 Jahre alten Radfahrerin. Der Verdächtige soll die Radlerin im Bereich der Christ-König-Kirche (Rheinhold-Frank-Straße/Kaiserallee) angestoßen haben. Sie habe daraufhin vor Wut auf die Motorhaube geschlagen und den Mann angeschrien. Die Ermittler vermuten aber, dass sich noch deutlich mehr Vorfälle an diesem Abend mit dem weißen Nissan-SUV ereignet haben und sind über jeden Hinweis dankbar.
Bislang bekannt ist bereits, dass sich der 48 Jahre alte Mann aus Algerien den Wagen in Polen angemietet hatte. Im Auto fanden die Ermittler zahlreiche Medikamente, darunter auch Psychopharmaka. Eine Blutprobe hat bislang keine nennenswerte Alkoholeinwirkung bei dem Amokfahrer ergeben. Ob andere Substanzen eine Rolle gespielt haben, ist noch nicht bekannt, die Untersuchungsergebnisse stehen noch aus. Warum sich der Mann seit dem 21. November in der Nähe von Karlsruhe aufhielt ist ebenfalls nicht bekannt. Allerdings betreibt der 48-Jährige in Polen ein Unternehmen im Transport- und Logistikgewerbe. Darüber hinaus hat er in Teneriffa einen weiteren Wohnsitz. In Polen liegen bereits polizeiliche Erkenntnisse über ihn vor. Der Verdächtige schweigt bislang.
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