Region (dpa/lk) – Amsel, Drossel, Fink sind da – und wo steckt das Rotkehlchen? Welche und wie viele Vögel durch unsere Gärten und Parks flattern, zeigt das Himmelfahrts-Wochenende vom 13. bis 16. Mai: Der Nabu ruft zur „Stunde der Gartenvögel“ auf. Im ersten Corona-Jahr verdoppelte sich die Teilnehmerzahl an der Mitmachaktion.
Ist der Blaumeisenbestand nach dem Massensterben im vergangenen Frühjahr wieder gestiegen? Diese und anderen Fragen möchte der Naturschutzbund Deutschland mit der traditionellen Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“ am Himmelfahrtswochenende beantworten. Von Donnerstag bis Sonntag können sich Naturfreunde in ganz Deutschland an der Mitmachaktion beteiligen. Und so funktioniert die Vogelzählung: Von einem ruhigen Plätzchen im Garten, Park, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Die Ergebnisse können anschließend bis 24. Mai gemeldet werden.
Nach Angaben der Naturschützer war 2020 bei der Blaumeise ein Bestandseinbruch von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr festgestellt worden. Hauptursache dafür sei eine in Deutschland neue Bakterieninfektion gewesen, die zu einem Massensterben der beliebten Gartenvögel geführt habe. „Die kommende Zählung wird Aufschluss darüber geben, ob die Blaumeisen die Verluste durch erfolgreiche Bruten ausgleichen konnten“, sagte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Es sei leider auch möglich, dass sich der Abwärtstrend weiter fortgesetzt habe. „Aktuelle Meldungen deuten darauf hin, dass die Epidemie auch in diesem Frühjahr wieder zuschlägt – allerdings weiter nördlich als im Vorjahr.“
Die Chancen stehen gut, den ersten öffentlich gewählten Vogel des Jahres, das Rotkehlchen, zu sehen: „Fast jeder Garten hat seinen eigenen Jahresvogel“, so der NABU-Vogelexperte. Im langjährigen Mittel wird das Rotkehlchen innerhalb einer Stunde in fast jedem zweiten Garten entdeckt. „Weil die Vögel sehr territorial sind und außer ihrem Partner keine weiteren Artgenossen im Revier dulden, bleibt es bei maximal zwei“, so Bosch. Wenn es um die häufigsten Gartenvögel geht, liegt das Rotkehlchen daher nur auf Rang 13 – hält sich aber seit Beginn der Aktion im Jahr 2005 stabil.
Die „Stunde der Gartenvögel“ findet zum 17. Mal statt und ist laut Nabu gemeinsam mit der Schwesteraktion „Stunde der Wintervögel“ Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion. Im vergangenen Jahr beteiligten sich 161.000 Menschen an der Vogelzählung – mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor, teilte der Nabu mit. Aus rund 107.000 Gärten seien über 3,2 Millionen Vögel gemeldet worden. Ein Teilnehmerrekord, sagte eine Sprecherin. Im Vorjahr seien es 76.500 Teilnehmer gewesen. Für diejenigen, die vor Start der Aktion noch etwas üben wollen, stellt der Nabu auf seiner Internetseite Informationen über die 40 häufigsten Gartenvögel bereit.