Karlsruhe (lk) – Jeden Sonntag trifft Martin Wacker prominente Persönlichkeiten aus der Region. Diesmal war der Sänger und Musical Darsteller Sascha Krebs aus Mannheim zu Gast. Sascha erhielt seine klassische Gesangs- und Schauspielausbildung in Heidelberg und Hamburg. Danach hatte er zahlreiche Engagement ist ganz Deutschland, bevor er am Capitol in Mannheim landete. Während Corona konnte Sascha auf einmal seiner Tätigkeit nicht mehr nachkommen, aber auch dafür fand er eine Lösung. Welche Telefonhotline er betreute und wo wir ihn nun in Zukunft sehen können, erfahren Sie bei uns.
Sascha Krebs ist in den unterschiedlichsten Rollen auf der Bühne gestanden: Egal ob bei Hair, in der Rocky Horror Show, in West Side Story, bei Tanz der Vampire, Jesus Christ Superstar oder als Dracula. Seit über 20 Jahren ist der gebürtige Heidelberger im Geschäft und fällt vor allem durch seine lange Mähne, Lederjacke, Jeans und Cowboystiefel auf. Der Rocker ist eher untypisch für die Musical-Szene. Seiner nordbadischen Heimat ist er treu geblieben, inzwischen ist er als Ensemblemitglied des Mannheimer Capitol tätig. Aber einmal im Monat verschlägt es ihn nach Karlsruhe: „Letztes Jahr habe ich erstmals im Autokino bei Heard Rock mitgespielt. Seit Oktober gibt es monatlich eine Zusammenarbeit mit dem Kammertheater.“ Das Format heißt „Krebs trifft“ und widmet sich mit den Gästen einem musikalischen Thema, wie David Bowie oder auch Boygroups.
Musikalisch geprägt wurde der heute 44-Jährige durch die sechs Jahre ältere Schwester. „Die hatte einen Plattenschrank mit allem was gut war – Springsteen, Huey Lewis and the News, Brian Adams. Bei ihr habe ich zum ersten Mal das Meat Loaf Album „Bat out of Hell“ gehört. Die Stimme, das Auftreten und die Show haben mich beeindruckt.“ Das erste Vorbild war geboren. Im Laufe seiner Gesangskarriere hat es Sascha geschafft, über drei Oktaven zu kommen. Das konnte vor ihm noch einer: der legendäre Freddy Mercury. Geschafft hat Sascha das mit viel Technik. Während sein erster Gesangslehrer, ein Opernsänger aus Nussloch, sich noch sicher war: „Du bist ein Bariton“, meinte die Lehrerin auf der Hamburger Musical Schule, dass er ein Tenor sei. „Da ich vieles konnte, habe ich mir mit viel Training die Technik über Jahre angeeignet.“
Das Musical „We will Rock you“ mit der Musik von Queen hat er in elf Jahren und vier verschiedenen Rollen über 1.200 Mal gespielt. „Selbst wenn Queen im Radio läuft: ich drehe lauter. Ich werde diese Musik nicht satt.“ Außerdem ist er Frontmann von „The Queen Kings“, eine der besten Queen-Tribute-Bands. Die verbliebenen Queen-Bandmitglieder durfte Sascha sogar auch schon persönlich treffen: „Bei Premieren von „We will Rock you“ waren Brian May und Roger Taylor mehrere Male dabei und haben uns einmal sogar zu einer Show mit Paul Rogers in Dortmund eingeladen. Das war irrsinnig toll.“ Ein weitere Produktion, in der Sascha glänzen konnte, war “ Einer flog übers Kuckucksnest“ im Capitol in Mannheim. „In das Stück wurde Musik von den Beatles rein gepackt. Und das hat super funktioniert.“
Trotz kleinerer Engagement während Corona, musste Sascha sich in den vergangenen Pandemie-Monaten anderweitig orientieren. Er wollte mit anpacken und helfen und hat das im Gesundheitsamt in Mannheim getan. „Wir haben zwar im Capitol 40 Streaming-Konzerte gemacht und zu Spenden aufgerufen. Dazu habe ich auch einmal den Chef des Gesundheitsamtes interviewt. Vor der zweiten Welle im August hatte ich mich bei ihm gemeldet und meine Hilfe angeboten. Seitdem arbeite ich zwei Tage die Woche an der Hotline.“ Zum einen habe er damit seine Miete zahlen können, zum anderen hatte er auch einfach etwas zu tun. „Ich hatte einen Grund morgens aufzustehen und das Gefühl meinen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie zu leisten.“ Hin und wieder sei er dort von Anrufern sogar erkannt worden.