Gaggenau (pm/dpa/ms) – Das Murganabad in Gaggenau geht ab heute und somit früher in die Sommerpause. Schon seit dem 18. Mai ist das Hallenbad für den normalen Publikumsverkehr geschlossen. Bis heute haben nur noch Schul- und Vereinssport sowie Schwimmkurse stattgefunden.
„Der Energieverbrauch steht aktuell in keinem Verhältnis zu den wenigen Nutzern des Bades“, so ein Verantwortlicher der Stadt. Weiter heißt es, „in den Sommermonaten steht zudem das Waldseebad als Ausweichlösung zur Verfügung.“ Daher wird das Hallenbad dieses Jahr bereits ab heute in die jährliche Sommerpause gehen. Aktuell ist geplant das Murganabad am Ende der Freibadsaison wieder in Betrieb zu nehmen. Allerdings ist die Situation auf den Energiemärkten zu verfolgen, sodass auch eine Verlängerung der Stillstandszeit des Hallenbades nicht ausgeschlossen werden kann.
Wegen steigender Energiepreise sind in Baden-Württemberg mindestens 45 Bäder von der Schließung bedroht. Dies geht aus einer in Stuttgart veröffentlichten Antwort des Innenministeriums auf eine Landtagsanfrage der SPD-Fraktion hervor. Es liege in der Verantwortung der Kommunen, wie sie unter Berücksichtigung ihrer Finanz- und Haushaltslage den gestiegenen Energiekosten bei ihren Bäderbetrieben begegneten.
Die SPD-Fraktion forderte eine verstärkte Unterstützung der Kommunen. Dass es keine finanzielle Grundförderung für die kommunalen Bäder im Land gebe, sei ein echtes Problem, erklärte die Oppositionsfraktion. „Gut ist, dass es zumindest eine Fachförderung zum Ausbau der regenerativen Energien, wie Wärmepumpen oder Solarthermie, gibt.“ Diese müsse aber unbedingt ausgeweitet werden. In Baden-Württemberg gibt es nach Angaben des Innenministeriums mindestens 704 Frei- und Hallenbäder, die sich in kommunaler Trägerschaft befinden. Die genaue Zahl sei aber unklar, weil nicht von allen Kommunen eine Rückmeldung erfolgt sei.