Karlsruhe/Waghäusel (dpa/lk) – Nach dem Stoß eines Mannes vor einen fahrenden Güterzug am Bahnhof in Waghäusel muss der Bundesgerichtshof das Urteil wegen versuchten Mordes überprüfen.
Der Anwalt des Haupttäters, Ashraf Abouzeid, sagte am Montag, er habe Revision beantragt. Er hatte auf eine mildere Strafe plädiert, weil er nicht von einem geplanten Mord seines Mandanten ausging. Das Landgericht Karlsruhe hatte den 26-Jährigen hingegen genau deshalb am vergangenen Donnerstag zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Mann Ende Juli 2020 einen 54-Jährigen unvermittelt angegriffen und ins Gleisbett gestoßen hatte. Mit Tritten und Schlägen hinderte er den Mann daran, wieder auf den Bahnsteig zu klettern, als ein Güterzug sich mit etwa Tempo 90 näherte. Das Opfer konnte sich in eine Lücke pressen und überlebte mit mehreren Brüchen. Den 23 Jahre alten Bruder des Haupttäters hatte das Gericht wegen unterlassener Hilfeleistung zu neun Monaten auf Bewährung verurteilt. Die zwei Syrer hatten vor Gericht geschwiegen.
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