Baden-Baden (dpa/dk) – Baden-Baden als Ort für Friedengespräche zwischen der Ukraine und Russland – so hat es sich zumindest Oberbürgermeister Dietmar Späth gewünscht. Daraus wird aber wohl nichts – der Rathauschef zeigt sich darüber enttäuscht.
In der Debatte um Baden-Baden als Ort für mögliche Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland zeigt sich die Kurstadt über eine Antwort aus Berlin enttäuscht. «Es ist richtig, dass das Auswärtige Amt zum jetzigen Zeitpunkt nicht auf mein Angebot zu Friedensgesprächen in Baden-Baden eingeht», teilte Oberbürgermeister Dietmar Späth am Mittwoch mit. «Ich hätte mir eine andere Antwort auf unsere Initiative gewünscht», zitierte die Stadt den parteilosen Rathauschef. Zuvor berichteten mehrere Medien.
Späth hatte im Sommer angekündigt, Baden-Baden bei der Bundesregierung auch offiziell als Ort für Friedensgespräche ins Gespräch zu bringen. Die traditionsreiche Kommune am Westrand des Schwarzwalds sei auch aus historischer Sicht ein «Begegnungsort für die ganze Welt» und «friedlicher Treffpunkt», an dem viele Persönlichkeiten zu Gast gewesen seien, sagte Späth im August den «Badischen Neuesten Nachrichten».
Späth sagte nun: «Wir alle müssen großes Interesse daran haben, dass dieser furchtbare Angriffskrieg beendet wird.» Baden-Baden stehe weiter zur Verfügung.
Im neuen Jahr werde ich Berlin gegebenenfalls wieder auf das Angebot hinweisen,
erklärte der Lokalpolitiker. Die Ukraine führt seit fast 22 Monaten einen Abwehrkampf gegen eine russische Invasion. Zuletzt musste Kiew dabei Rückschläge hinnehmen. Größere Gebiete konnte die Ukraine im Zuge ihrer Gegenoffensive nicht befreien, stattdessen stehen die eigenen Truppen wieder verstärkt unter dem Druck des russischen Militärs. Zugleich ist im Westen die Unterstützung für das überfallene Land deutlich geringer geworden.